Bummsdi hat richtig Scheiße am Arsch.
Kaum hatte der dicke fette Pfannkuchen seine kryptische
Kurznachricht rausgetan, des Inhalts, dass er bis auf weiteres davon absehen
muss, Momentaufnahmen seines verpfuschten Lebens ins Weltnetz zu übertragen und
dafür Barr’ne einzuheimsen, ging auch schon das Spekulieren darüber los, was
ihn wohl daran hindert, sich weiterhin für Hartgeld zum Gespött der Leute zu
machen. Mit Sicherheit ausschließen ließ sich zunächst nur, dass er womöglich
urplötzlich zur Vernunft gekommen sein könnte. Aber ein Krankenhausaufenthalt
kanns auch nicht sein, Strom ist auch noch da, die Bambusleitung tröpfelt
ebenfalls noch und auch Bummsdis Anwesenheit auf dem vermaledeiten
Schlackenberg schlimmsten menschlichen Versagens namens Junau wurde kein längst
überfälliges Ende gesetzt. Tjä, dann muss es wohl doch die leidige
Rundfunklizenz sein, dieses kleine Problemchen, das der Arschprallo durch
Ignorieren zu erledigen suchte und das nun, spät aber doch, erneut das
hässliche Haupt erhoben hat.
Ob es tatsächlich Bummsdi selbst war, der die begehrte
Lizenz zwar beantragt, aber nicht bekommen, oder ob wirklich irgendein
fleißiger Zinker von Nächstenliebe übermannt den Antrag für den Leselord
ausgefüllt und abgeschickt hat, lässt sich freilich nicht mehr mit Sicherheit
eruieren.
Was dafür spricht, dass der Quallsack selber der Antragsteller
war, ist natürlich zunächst die Tatsache, dass er behauptet, es nicht zu sein,
die dicke, domme Lügenwurst. Wir erinnern uns: Wahrheit ist immer das Gegenteil
von dem, was Bummsdi behauptet.
Dafür spricht außerdem, dass der domme Wurstbommel ein ganz
fürchterlicher Adabei ist: Weil Onki Gronkh und irgendwelche anderen
Pfeifendeckel, die sich nicht schämen, für ihr mit Kinderspielen verdaddeltes
Leben das Taschengeld minderbemitttelter Mittelstufenschüler abzuschnorren,
weil solche verkrachten Taugenichtse und Tagediebe Bummsdis erklärte Vorbilder
sind und alle so eine Rundfunklizenz haben, ei, da muss der Bummsdi natürlich
auch eine haben. Rundfunklizenz als Mitgliedsausweis in der Gilde der Barrenbettler,
du krisse Tür nicht zu, aber bescheuert genug wäre es, um Sinn zu ergeben und
golden zu leuchten in Bummsdis armem, dommem Knallkopp.
Dagegen spricht eigentlich nur die Tatsache, dass eine
solche Lizenz ordentlich Koouuuln kosten würde, die unser Pleiteprallo
natürlich nicht hat, denn seinem Hasslkastl wachsen ja neue Fenster und Türme
nicht von allein, da muss er schon a weng investieren und das geht natürlich
vor. Ach ja, und schlicht und schier zu blöde, den erforderlichen Antrag
fehlerfrei auszufüllen wäre er natürlich auch, der arme, domme Knallkopp.
Aber vielleicht zeichnen ja auch nur solche erwartbaren
Formfehler dafür verantwortlich, dass nun ein Schreib ins Alptraumhaus
geflattert kam mit der Aufforderung, die Liveübertragung seines erbärmlichen
Restlebens gefälligst zu unterlassen und zwar flotto. Der domme Suppengumbo hat
natürlich nach gutem altem Brauch nichts besseres zu tun, als den Erhalt dieses
Schreibens sofort zu bestätigen, indem er steif und fest behauptet, keine
solche Unterlassung erhalten zu haben und die bösen Häider sollen gefälligst
aufhören, zu forschen und zu bohren und ihn in Ruhe lassen und lieber seine
tollen Lieder zu loben.
Dieser Stand der Dinge reichte aus, um den asseligen
Kiwikopp auf den Plan zu rufen, der umgehend und mit nur schlecht verhohlener
Schadenfreude vermeldete, der Quallemann dürfe nun nimmermehr schdriemen und
werde demnächst verhungern. Alles ganz seriöse Berichterstattung, Leude! Dass
dieser selbsterklärte Flaneur des Boulevard längst auf allen vieren durch die
Gosse watet und dort die Scheiße nach unverdauten Maiskörnern absucht, um davon
sein kärgliches Auskommen zu fristen, konnte indes selbst dem Suppengumbo vom
Schauerberg nicht verborgen bleiben und dementsprechend ausfallend und
wutschnaubend war seine Reaktion darauf, den Glatzengimli schon wieder dabei zu
ertappen, den Finger in seinen Ogerarsch zu bohren, in der irrigen Annahme, der
sei die Nase und das so Sitte.
Fairerweise gehört hier jedoch dazugesagt, dass der Kiwikopp
einfach nur als Blitzableiter herhalten musste: Bummsdi ist nicht wirklich bös
auf ihn, er ist einfach nur bös deswegen, dass die Häider sich nicht haben
täuschen lassen und den tatsächlichen Grund für das Ende der Junau-Karriere so
schnell und sicher herausgefunden haben, obwohl Bummsdi sie doch so clever
getäuscht und an der Nase herumgeführt hat.
In diesem heiligen Zorn darüber, dass sein Publikum einfach
nicht und nicht noch dümmer sein will als er selbst, verspürt der Suppengmubo
den durch nichts zu bezähmenden Drang, ebendiesem Publikum entgegenzutreten und
es zusammenzustauchen, dafür, dass es sich nicht belügen und ihm nicht die
Illusion lässt, ein erfolgreicher Internet-Star zu sein. Wenn der Kiwikopp
schon so tun muss, als sei unser Quallemann eine Berühmtheit, über deren Leben
man ernsthaft oder gar anspruchsvoll Bericht erstatten sollte und könnte, dann
soll er doch bitte auch gleich den Lobhudler machen und das Loblied des Drachen
anstimmen. Und alle anderen gefälligst auch, die sollen bitte Bummsdis Songs
feiern und ihn ansonsten in Ruhe lassen. Daran erkennt er Fans, alle anderen
sind Häider und sollten sich jetzt warm anziehen, denn seine Lordschaft vom
Schauerberg hat mal wieder den ungeschlachten Schweinerüssel gestrichen voll
und wird die Schale seines heiligen Zorns über die unbotmäßigen Frechdachse
ausgießen, die sich da erdreisten, schlauer zu sein, als der Lord erlaubt. Mal
wieder.
Unglücklicherweise hat gerade irchendein Spaßvogel ihm den
Zugang zu seinem Jutjub-Konto verbarrikadiert, sodass dem Suppengubmo nichts
anderes bleibt, als einen Blog-Eintrag rauszutun, der nur in zwei Halbsätzen
von seinem Junauverbot handelt, aber sich in den altbekannten Satztrümmern und
Sprechblasen verläuft. Mal wieder. Der Schandsack hat wohl unterdess vergessen,
dass er auf seinem Blog keine Mitleidsbarr’ne einheimsen kann und muss deshalb
mal wieder die Lügen von der Unbesiegtheit und Stahlhärte seines Gemüts
absondern, an dem aller Häid abprallt, worauf er natürlich mächtig stolz ist.
Es sind all die altbekannten faustdicken Lügen, abgegriffen und verranzt wie
das Schanzenmobiliar, die da einmal mehr in die Bresche springen müssen und
aufmarschieren für den Arschlord, bis der nach stundenlangem Geschreibsel
wieder halbwegs hergestellt ist und zurückgefunden hat in das Selbstbild des
völlig zu Unrecht verkannten und verschmähten Wohltäters, der doch nur das Gute
wollte.
Bemerkenswert ist eigentlich nur, dass dem Speckbeppo beim
Verfassen dieses Wirrsinns die Adressaten ziemlich durcheinandergehen.
Eigentlich richtet er sich ja mal wieder mit dem ihm eigenen
Verhandlungsgeschick an seine Häider („Was habt IHR mir alles angetan?“), aber
in seinem armen dommen Knallkopp gerät im Laufe seines Sermons mal wieder alles
durcheinander und immer häufiger ist mit „Ihr“ dann eine zweite Gruppe gemeint,
die mit den Häidern nichts mehr zu tun hat („über jemanden zu lachen, der fünf Jahre
oder länger von hunderten oder tausenden täglich fertiggemacht wird, ist was
anderes, findet IHR nicht?“) und stattdessen aufgefordert wird, „das ganze zu
beenden oder dem ganzen einen Schubs in die richtige Richtung zu geben“, oder
gleich der Arschpauke, die hier aus dem letzten Loch pfeifend furzt „ein Seil
zuzuwerfen“.
Es hat den deutlichen Anschein, als wende Bummsdi sich hier an
eine Gruppe besonders verlogener Zeitgenossen, die ihn zwar ebenso wenig leiden
kann wie sonst irgendwer, ihn aber in
dem Glauben lassen, das sei anders.
Wir erinnern uns: Der Kiwikopp war der
Anlass für diesen Blogeintrag und der steht stellvertretend für diese zweite
Gruppe, von der unser Prallsack sich die inzwischen so dringend gewordene Hilfe
immer noch erhofft, der arme, domme Knallkopp. Dass er sie zu erringen
versucht, indem er diese Gruppe abwechselnd flehend beschwört und flammend
beleidigt, hat halt mit seiner schon sehr beschränkten Einsicht zu tun. Wie
beschränkt die wirklich ist, lässt sich leider und überdeutlich an der
traurigen Tatsache ablesen, dass der arme domme Knallkopp sich immer noch für
einen tollen Kerl hält und immer noch auf Schonung und Mitleid von irgendeiner
Seite hofft.
Leider Nein, leider gar nicht, du Madenmann, du
Flatschkuchen, du Kuhfladen in Arschgestalt, jetzt geht es zu ende und zwar mit
Karacho.
Drei Tage nach diesem Erguss ist er wieder da, trotz
Verbots, schnaufend und jeder Zoll verletzter Stolz, die Schultern hängend, die
Augen rot, das Vogelnest oben auf dem Schwelles ganz zerrauft und glänzend von
Wurstfett, dass die Fingerchen beim Zerraufen dort gelassen haben, ein Häufchen
Elend, ein Riesenhaufen ekler Arschhaftigkeit und verkündet den letzten
Schdriem aller Zeiten. Rollo, Aller, es wäre zu und zu schön, wenn er nur ein
Mal, nur dieses eine Mal nicht gelogen hätte.
Wenigstens wird der Spuk nicht lange dauern, immerhin sendet
Radio Reiner ja nun quasi als Piratensender. Und scheitert erstmal krachend an
der Aufgabe einen simplen Sachverhalt in wenigen Worten verständlich zu
erklären. Er kapiert ja selber von vornherein nicht, was er da eigentlich
erklären will, der arme domme Knallkopp.
Die letzte Regung, die noch verbleibt, ist natürlich die
Selbstherrlichkeit, die Eitelkeit, der godverdommte Stolz: eine richtige
Anwaltskanzlei hat ein Video über ihn gemacht! Man hat ihn erwähnt, er ist
wichtig! Und gleich werden tausende von Leuten ihm zusehen, dessen ist er
gewiss, der arme domme Knallkopp.
Aber es hilft ja nichts, das fatale Schreiben liegt da, er
muss es nun zugeben, „weil es viele von euch mittlerweile schon mitgekriegt
haben“, heißt auf Deutsch: länger Leugnen ist eh zwecklos, dann kann er auch
vorpreschen ins Selbstmitleid, in den gekränkten Stolz des völlig zu Unrecht
beschuldigten Edelings, der ganz allein gegen den Rest der bösen Welt angeht,
die miesen Winkeladvokaten haben zwar ein Video über ihn gemacht, wollen ihn
aber nicht vertreten.
Als nächstes ist die Mär von dem falschen Antrag fällig,
wobei sich schon bemerken lässt, dass bei Erwähnung des Rätsels um den
verschwundenen Schriftverkehr die glitzernden Schweinsäuglein nach guter alter
Sitte in die linke obere Zimmerecke wandern. Und in dieser ohnehin schon
angespannten Situation muss Bummsdi sich noch dem größten aller Häider stellen,
dem Scheusal, das ihn schon in der Schule jeden Tag gemobbt hat, dieser
Erzfeind seines Lebens, der ihm alles schwer macht und schier keine Gnade
kennt: das Lesen.
Lesen macht ihn fertig, lesen ist ein Arschloch. Und auch
diesmal scheitert Bummsdi nach nicht mal einem Satz und gerät darüber in solche
bockige Verstocktheit, dass er anfängt zu heulen wie ein kleines hässliches
Mädchen. Schnaufend und Schnüffelnd buchstabiert er dann mühsam sein
Todesurteil heraus – nur um sich dann darüber aufzuregen, dass sein Name falsch
geschrieben wurde, man kann es sich alles nicht mehr ausdenken, godverdomme.
Es dauert wirklich einige Zeit, bis sein Spatzenhönn die
Tragweite des Schiedsspruchs fertig gerendert hat: Aus und vorbei. Aus ists mit
dem süßen Leben als Barr’nebettler. Aus und vorbey damit, die Abrissbirne von
Arsch jeden Tag in die Sofatrümmer zu pfeffern und für ein Stündlein die
letzten hartnäckigen Lackaffen, die noch immer nicht den Weg zu den Restreamern
gefunden haben, nölend zusammenzufalten. Aus und vorbey freilich auch damit,
für diese Ungezogenheit den Geldwert zweier Minijobs pro Monat ganz ohne echte
Arbeit einzufahren. Das bringt ihn zum Heulen, sonst nichts.
Und zu der schon
völlig haltlosen Anklage, man habe „sein Leben zerstört“. Rollo, Aller, man
kann es sich echt nicht ausdenken: Da sitzt ein 29-jähriger fetter Faulpelz im
letzten bewohnbaren Zimmer seines geerbten Anwesens und bricht in Tränen aus,
weil er sich fortan selbst und eigenverantwortlich um seinen Lebensunterhalt
kümmern soll, ganz genau so wie all die anderen normalen Menschen, zu denen er
immer gezählt werden wollte.
Aber halt, die normalen Menschen müssen ja
arbeiten, weil sie sich keine Existenz als unbezähmbarer Onlinebettler „aus dem
Nichts erschaffen“ haben, so wie der Schanzenlord, dem freilich einfach alles,
was er jemals hatte, einfach in den fetten, mit Hilfsärschen überwucherten
Schoß gefallen ist, der deshalb nie dankbar war, sondern immer dachte, das
stehe ihm einfach alles zu und der es sich seither eigentlich nur zur Aufgabe
gemacht hat, das alles zu verramponieren, zu veraasen, kapott zu machen und dabei
jeden Menschen, der ihm zu nahe kommt, rettungslos gegen sich aufzubringen.
Aber er kapiert es nicht, wie er ja noch nie irgendwas kapiert hat, der arme, hageldomme
Knallkopp. Das ist das einzige, was er wirklich und mit Konsequenz aus seinem
Leben herausgeschnitten hat: irgendeiner Verpflichtung nachkommen zu müssen.
Das ist alles, was er aus dem Nichts erschaffen hat – absolute
Konsequenzlosigkeit, ein Leben aus Müßiggang und Unmaß, ungetrübt von jeder
Kontrolle. Und um dieses süße Leben vergießt er jetzt Rotz und Wasser, dass es
nur so eine Freude ist. Denn dass er jetzt wird knien müssen und Demut zeigen –
und vermutlich zu diversen Behörden watscheln und Briefe und Formulare und
Anträge lesen, lesen, lesen, das dämmert gerade selbst seinem vernagelten
Spatzenhönn.
Und während er sich noch auf den letzten Gipfel des süßen
Selbstmitleids emporschwingt, wo freilich auch kein Dank an all die Barr‘neschmeißer
warten würde, sondern nur neue haltlose Beschuldigungen und
Selbstbeweihräucherungen, hat die Bambusleitung ein Einsehen und macht der
erbärmlichen Schmonzette ein jähes Ende. Pixelbrei, Streamabbruch. Zack, das
wars.
Ach was, papperlapapp. Ein Abschied für immer war das sicher
nicht. Man darf schon gespannt sein, welchen Schabernack der Speckbeppo als
nächstes aushecken wird in seinem armen dommen Knallkopp. Sicher ist eigentlich
nur eins: Arbeit wird er sich keine suchen, der faule Klüterprallo, das hat er
selbst schon gesagt und diesmal darf man ihm Glauben schenken, dem Schandsack,
der Arschmade, godverdomme.
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