Es ist Sonntag, die Sonne scheint und Bummsdi wird
allmählich doch ein wenig nervös. Das Thema totschweigen und jede Erwähnung
wegblocken hat leider nicht dazu geführt, dass die Zeit stehenbleibt, also
sieht der dicke, fette Pfannkuchen sich genötigt, doch noch mal mit die Häiders
in Verhandlung zu treten.
Das klappt so gut, wie es immer klappt. Speckbeppos
Verhandlungsgeschick ist in all den Jahren nicht größer geworden, wie er ja
auch nicht besser lesen gelernt oder bessere Fidios aufgenommen hat. Größer
geworden ist eigentlich nur die Abrissbirne von Arsch, der Arsch von Wampe und
das Arschkonglomerat von Mostkopp, das frisch rasiert auch nicht besser
aussieht als von eklen Fransen umrandet, eher noch abstoßender, aber das kriegt
Spatzenhirni natürlich auch niemals in sein Spatzenhönn neigerendert. Er
versuchts halt immer wieder, an seinem Aussehen herumzuschrauben und scheitert
jedesmal krachend.
Wie er ja auch jetzt wieder an der Aufgabe scheitert, mit
die Häiders zu verhandeln. Anzubieten hat er nichts. Das macht aber nichts,
denn der Schwartenlord erkennt ja nach wie vor nichtmal die Notwendigkeit,
Verhandlungen mit einem Angebot einzuleiten. Eigentlich müsste er einfach um
Gnade flehen, an die Vernunft der Häider appellieren und ihnen darlegen, dass
er sowieso schon heillos damit überfordert ist, seinen ganz normalen Alltag zu
meistern, sich finanziell nur grad eben so über Wasser halten kann, völlig
perspektivlos einer sehr trüben Zukunft entgegensieht und eigentlich keinen
fremden Einfluss mehr braucht, um sein Leben noch unerträglicher zu
machen.
Nur leider hat die Ofenkäsekanaille da, wo gesunde Menschen
die Selbsteinschätzung sitzen haben, einen Opferkomplex verbaut und seine
Sozialverträglichkeit eingetauscht gegen einen ausgedachten Adelstitel und
billiges Seggsspielzeug. Statt also zu bitten, beleidigt er lieber.
Sich selber so schonungslos wie realistisch als armen Willi
darzustellen, ist außerdem unvereinbar mit Traumlandwubis Version der
Wirklichkeit. Er muss der unbesiegte Lord sein, durch Widrigkeiten stark und
immer stärker geworden – also verlegt er kurzerhand die ganze mitleiderregende
Misere in die Vergangenheit und betet uns wieder mal vor, was für eine
erbärmliche Vergangenheit er gehabt hat. Das stimmt zwar alles, aber normale
Menschen lernen halt aus ihren Fehlern, machen das Beste aus ihrer Situation
und lassen sich von Rückschlägen nicht aufhalten. Traumlandwubi glaubt, die
ganze vergangene Scheiße müsse jetzt so langsam mal vom Universum ausgeglichen
werden und er habe doch allmählich mal eine schöne Zukunft verdient, die ihm
auf dem Silbertablett präsentiert werden möge. Dass das Leben sich einen Dreck
darum schert, was mal war, sondern nur darum, was einer daraus macht, das hat
er noch nicht kapiert, der arme, dumme Knallkopp.
So steigert er sich ganz allmählich in ein herrliches
Selbstmitleid hinein, der arme, dumme Upfalord, der ja noch nie irgendwas für
irgendwas konnte. Und während die Arschmade uns noch vorbetet, was für ein
grandioser Kerl er doch eigentlich sei – wir sind nur zu dumm und asi, um das
endlich einzusehen, schwupps, spendet ihm irgendein haltloser Kackfotz, dem
dafür hoffentlich zeitnah der Pimmel abfällt, einen Hunderter.
Und nur Minuten später ist die ganze Misere vergessen und
Bummsdi wieder voll obenauf. Hei, Koouuuln hats gegeben, jetzt wird gefeiert. Und
zwar stundenlang, zu Idiotenmusik und mit dem guten alten Freund Alkohol. Noch
heiser von den Brüllorgien der Samstagnacht tut der Schmandsack jetzt so, als
sei die Welt völlig in Ordnung, gibt in sehr aufgeräumter Stimmung mit seiner
Dorfassel-Anlage an und freut sich des Lebens. Rollo, Aller, was für ein
triebgesteuertes Riesenarschloch.
Noch ehe der Morgen graut, beginnt freilich
Verhandlungsphase zwei, die ganz einfach nur noch aus Drohgebärden besteht. Der
heillos kugelrundgenudelte Sack voll Scheiße und Ersatzfett, dieser traurige
Talgtöffel präsentiert uns die typische Spielzeugsammlung eines dummen Jungen
vom Dorfe, der schon mit zwölf erkennen musste, dass der Pimmel leider nicht
mehr weiterwächst und – weil die Kürze im Koppe der Kürze in der Hose in nichts
nachsteht – nach jeder Kompensationsmöglichkeit gegriffen hat, die der schmale
Geldbeutel zuließ.
So schwadroniert der Schrumpfpimmel uns von der beachtlichen
Länge seiner Spielsachen vor, mit denen er jeden Eindringling so positzjonieren
wird, dass er ihn aufspießt, wegflankt, schlicht und ergreifend ausradiert. Und
ja, man muss leider davon ausgehen, dass während dieser Tirade aus erstunkenem
Heldenmut und Männlichkeit der schrumpelige Drachenspeer zumindest für ein
Sekündchen das grindige Köpfchen hebt und ein paar Tropfen Drachenspucke in die
Plastehose seibert. Es ist einfach nicht schön.
Es hört auch sofort wieder auf, als Bummsdi erkennen muss,
dass sein ehemaliges Idol Tanzverbot – dieser Fressklötsch mit dem Gesicht aus
Berlin (GOtt strafe es!) – ihn wohl unterdessen irgendwie lächerlich gemacht
und seine potthässliche Asifresse sogar vor der Schanze gezeigt hat. Ist aber
inzwischen auch schon egal und mehr als nur ein wenig angeheitert meddlt
Bummsdi in sein stinkendes Schimmelbett.
Da hält es ihn aber nur wenige Stunden – die Gelegenheit ist
zu günstig, der Lockruf der Barren zu übermächtig. Wenn ihm an diesem Tag schon
die Aufmerksamkeit derartig sicher ist, muss sich doch unrechtmäßiger Profit
aus der Situation schlagen lassen! Also wuchtet der Schwibbschwabbel seine
Abrissbirne von Arsch in das malträtierte Sofa und erklärt immer noch heiser,
er habe keine Ahnung, warum er so heiser sei.
Der Tiefpunkt dieses
ohnehin schon schmählich unrühmlichen Verhaltens ist erreicht, als der
Brüllaffe ohne aufzustehen irgendwen vor dem Fenster mit einer kurzen Salve
unflätiger Beschimpfungen bepflastert, und zwar in einer Hochstimmung, die
erleben zu müssen einfach nur körperliche Schmerzen bereitet. Denn mit diesem
Geschrey hat der Fettlord allen Ernstes und ganz ohne Spaß seine Palastwache
herbeigerufen, die jetzt mit fliegenden Fahnen herbeigeeilt kommt, nach dem Rechten
zu sehen.
Die örtlichen Landgendarmen, vermehrt um Kräfte der
Bereitschaftspolizei stehen bereit, das Versammlungsverbot durchzusetzen und
die paarundvierzig Einwohner Altschauerbergs vor den Übergriffen einer
möglicherweise völlig enthemmten Meute, die tagsüber den Einwohnern zahlenmäßig
um den Faktor zwölf überlegen sein wird, zu beschützen. Unser Prallo ist
natürlich der Annahme, die seien alle nur seinetwegen da, das kostbare und
übelstinkende Arschgebirge, das er als Leib herumschleppt, zu schützen und
Schaden von seiner Schanze abzuwenden. Und diese Tatsache erfüllt ihn nicht etwa
mit tiefer Scham, wie es richtig und gesund wäre, sondern mit heller, ehrlicher
Freude. Endlich haben diese verdammten Büttel und Schergen mal kapiert, wer
hier am Ort die Macht hat! Endlich tanzen sie mal nach seiner Pfeife! Endlich
braucht er nur noch zu brüllen und sie kommen sofort angeeilt, die bösen Häider
festzunehmen!
Angesichts dieser Entwicklung nötigt er sich sogar ein an
Unaufrichtigkeit nicht zu überbietendes knappes Dankeschön an diese
uniformierten Büttel ab, jetzt machen sie endlich ordentliche Arbeit.
Eigentlich könnten sie sich aber alle noch je ein Drachenlord-Schört kaufen und
überstreifen, dann wärs erst richtig.
Ob der Anwesenheit der Staatsgewalt ward ja schon seit
Freitag ein derartiges Mimimi veranstaltet, dass es nicht mehr feierlich war –
über die Unverhältnismäßigkeit des Versammlungsverbots wurde genau so gemeckert
wie über die Menge der zu erwartenden Landgendarmen, die Dauer des Einsatzes
und natürlich darüber, was das den Steuerzahler wieder koste.
Und während all
diese Einwände sicherlich ihre Berechtigung haben, gilt es doch die Umstände zu
bedenken, denn der Schauplatz der ganzen Misere ist halt kein Dorf, das diesen
Namen auch verdient hätte, sondern eine Ansammlung windschiefer Hütten und
Verschläge hinter den sieben Bergen am Arsche der Welt, insgesamt weniger
bewohnt als in Ermangelung jeglicher Alternativen immer noch behaust von einer
ebenso desolaten Ansammlung von insgesamt weniger als fünfzig Altenteilern und
ihrem inzestuösen Nachwuchs, die dort seit Generationen tun und treiben, was
Protestanten halt so machen, wenn man sie denn lässt und die dementsprechend
verlottert und kapottgesoffen schon fast sehnlichst den Tag erwarten, an dem sie
endlich vor ihren ewigen Richter treten dürfen.
Lässt man dort eine fünf- bis sechsmal so zahlreiche Menge erlebnisorientierter
und durch Alkoholgenuss schön enthemmter Kackspasten frei, dauert es nicht
lange, bis die ganzen örtlichen Anwesen so rettungslos kapottgepisst werden wie
weiland der Tiergarten bei der Loveparade, von weiteren Sachschäden und den
natürlich völlig obligatorischen Flaschenscherben allewo gar nicht zu reden.
Die drei örtlichen Landgendarmen, an körperlicher und mentaler Verfassung den
örtlichen Schweinefickern ja auch genetisch stark ähnlich, hätten keine Chance,
der Lage Herr zu werden – also muss die Bereitschaftspolizei herbeigekarrt
werden. Dazu braucht es aber einen triftigen Grund, die kann man nicht einfach
so herbestellen wie einen Stapel Pizzen, also ermöglicht das Landratsamt diese
Maßnahme vorab und gibt den Bauernbütteln gleichzeitig noch eine Handhabe, die
Kuchenkinder wegzuschicken. Zack, Problem gelöst.
Wie notwendig diese Maßnahme war, zeigt sich ja dann auch ab
Mittag, sobald eine stetig wachsende Schar natürlich alsbald schön besoffener
Kuchensöhne sich anschickt, mit den anwesenden Systemschergen “Spasti und
Gendarm“ zu spielen. Bis zum Schwibbschwabbel dringen sie erst gar nicht vor –
und der hält sich für den Rest des Tages auch schön geschlossen, hoffentlich
deshalb, weil ein genervter Landgendarm ihm sehr deutlich zu Verstehen gegeben
hat, er solle sich was schämen und endlich sein dummes Gesichtsarschloch halten
etzadla.
Es wäre zu schön, um wahr zu sein. Noch schöner wäre es,
wenn man ihm bei der Gelegenheit gleich gesteckt hätte, dass Dutzende von
Gendarmen nur deshalb den ganzen Tag am Wuseln und Wergeln sind, weil Bummsdis
unnachahmliche Dummheit mehr als fünfhundert Leute auf den Plan gerufen hat,
die ihm alle gerne paar ans M0wl geben würden oder, genauer: die alle gern
dabei wären, wenn jemand anders ihm paar ans M0wl gibt – denn wirklich zu allem
entschlossen sind die Kuchensöhne nicht. Und viele, GOtt seis ewig geklagt,
wirken auch körperlich nicht in der Lage, einen solchen Plan in die Tat
umzusetzen. Noch auf jedem Bild der Besucher finden sich erschröckliche
Vogelscheuchen, Spargelmänner und Elendsgestalten neben adipösen Pygnikern und
veritablen Fettsäcken – und natürlich huldigen sie alle dem Schnaosteufel.
Befeuert werden sie durch die Anwesenheit solcher Dreckslumpen wie Adlersson,
dessen einziger Lebenszweck darin zu bestehen scheint, jedes noch so
diffamierende und hasserfüllte Vorurteil über Sachsen im Allgemeinen und Ossis
im Besonderen mit zahlreichen Beispielen zu bestätigen. Der andere Drecksossi,
der Fressklötsch mit dem Gesicht, ist unterdessen schon wieder in seinen
Schweinekoben zurückgekehrt.
Befeuert heißt aber nun beileibe nicht, dass sich der
angestaute Hass endlich gegen Bummsdi oder auch die Staatsgewalt entladen
würde, natürlich nicht. Der Kuchensohn ist wie der Hund, der den Wilden spielt,
aber, wenn er gegen den Feind zu kämpfen hat, davonläuft. Die Kinderschar
trifft sich bald auf dem Reweparkplatz und wartet darauf, ob sich vielleicht
doch noch jemand finden will, der den hochtrabenden Worten auch Taten folgen
lässt; in der Zwischenzeit saufen sie bezeichnenderweise „kleiner Feigling“.
Bei hereinbrechender Dämmerung immer noch ausharrend, ob
sich nicht doch noch ein Mann unter ihnen finden ließe, haben sie irgendwann
die Geduld des Einsatzleiters genug strapaziert, so dass der das USK kommen
lässt, woraufhin die Kinder zügig nach
Haus zu Mama abziehen, nachdem die Knüppelgarde das Foto eines Schlagstocks
herumgezeigt hat.
Es bleibt allerdings zu hoffen, dass die Häider diese
schmähliche Niederlage nicht auf sich sitzen lassen werden und alsbald zurückkehren,
Rache am eigentlichen Verursacher dieser ganzen Misere zu nehmen.
Nächste Woche is Kerwa, Loide.