Die Sonne verliert zusehends an Kraft, die ersten Herbststürme
ziehen ins Land und die Gedanken aller braven und rechtschaffenen Bürgersleut sind
auf die Vorbereitung des Winters gerichtet.
Bummsdi hingegen ist völlig übermüdet, weil er mitten in der
Nacht die Plasteplanen von seinem Zaun pflücken musste, bevor der Wind sie als
Segel verwendet und die Trümmer seiner Einfriedung vollends ins Verderben
segeln.
Und weil die Innentemperatur der Schanze auch ohne Bodenfrost schon
richtig unangenehm sein dürfte, konnte er danach nimmer einschlafen, der arme,
dumme Knallkopp und hat sich stattdessen gähnend vor die Kämm gehockt, sich ein
paar Brosamen zu erbetteln.
Der Bezeh-Gommbjuder funktioniert natürlich nach wie vor
nicht. Na so eine Überraschung. Dass ein Sonderschulversager, der schon mit dem
Aufwickeln von Zuckerwatte heillos überfordert ist, an der Aufgabe, Elektrobauteile
ohne Bauanleitung zusammenzufügen, krachend scheitern würde, das konnte ja nun
wirklich niemand ahnen.
Unklar bleibt nach wie vor, warum der dicke, fette
Pfannkuchen partout darauf bestanden hat, sich überhaupt einzelne Bauteile zu
kaufen, statt sich einfach ein fertig montiertes Gerät in der gewünschten Preisklasse
frei Haus liefern zu lassen. Dass er die eigenen Fähigkeiten im Bereich Elektrobasteley
sehr, sehr deutlich überschätzt haben dürfte, kann getrost angenommen werden.
Neben der atemberaubenden Dommheit kommt hier aber womöglich noch ebenso
atemberaubende Eitelkeit ins Spiel, gepaart mit dem immer dringender werdenden
Bedürfnis, sein Umfeld endlich mal wieder erfolgreich zu übervorteilen und
hereinzulegen.
Die Montagearbeiten, so hat Schwibbschwabbel sich das möglicherweise
gedacht, lässt er von einem „Gummbl“ erledigen – gibt ja heutzutag kaum einen
bundesdeutschen Bekanntenkreis, in dem nicht ein meist junger und nicht
besonders ansehnlicher Mann vorkommt, der mit derselben Begeisterung und
demselben Eifer Bezeh-Gommbjuder bastelt wie andere, glücklichere Männer den
Geschlechtsverkehr betreiben, den diese Bastler halt nie- niemals haben werden.
So hätte der Ganzkörperarsch uns einfach zunächst die
Einzelteile präsentiert und hernach das fertige Ergebnis. Womit er nicht
gerechnet hat – weil er halt die einfachsten, deutlichsten Dinge nicht kommen
sieht, der hageldumme Prallsack – ist die plötzliche Unlust der Basteljungfrau,
die nach dem Schanzenfest und der plötzlichen Aufmerksamkeit, die auf den
Wabbeloger gerichtet wird, keinen Bock mehr hat, sich gerade dieser
Aufmerksamkeit völlig schutzlos auszuliefern, nur um in der Stinkeschanze
uralte Komponenten zu verbauen, die der Pleitelord aus Kostengründen nicht mit
ersetzt hat.
Also muss der kackendomme Kürbiskopp selber ran und
scheitert natürlich postwendend. Wie auch sonst, er kriegt es ja nichtmal hin,
sich dabei die Haare so zusammenzubinden, dass er nicht aussieht wie jemand,
dem man in der Kantine der Bethelwerkstatt statt Messer und Gabel nur einen
Löffel gestattet, der Palmenprallo.
Und natürlich schreitet dieses Scheitern fort und fort, je
länger Bummsdi an dem Bezeh herumwergelt – es würde mich nicht wundern, wenn er
inzwischen mindestens eines der Bauteile irreparabel beschädigt hat, wie er ja
alles kapott kriegt, der arme, dumme Knallkopp.
Nur schade, dass unser Speckwubi so gar keine Frustrationstoleranz
entwickelt hat und deshalb keinen Funken Durchahltevermögen besitzt, oder
Selbstdisziplin, oder Willenskraft. Das ganze schöne Geld, das er in die
Bauteile investiert hat, wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach als Brandkauf
erweisen, wenn nicht bald einer kommt und sich des Aufbauprojekts erbarmt. Noch
einen weiteren Versuch wird der Wabbelwubi nicht unternehmen. Entweder es
klappt jetzt oder pfff, scheiß drauf. Dann muss ihm irgendeiner, is ihm
scheißegal wer, einen alten gebrauchten Bezeh-Gommbjuder schenken und er
benutzt den.
Natürlich wird der gescheiterte Versuch dann nicht einfach wieder
verscheuert oder sonst irgendwie Schadensminimierung betrieben. Nein, der
bleibt dann halbfertig rumstehen und hin und wieder wird unser Rübenschwein
behaupten, er werde den ja bestimmt noch fertigbauen, sobald dann, äh, ja, er
sich diese sündteure Grafikkarte leisten kann, die er da einbauen will.
Das
Brojeggd Bezeh-Gommbjuder wird den Weg der Gasfaser gehen und den Weg des
Ogerbeckens, den vorher schon so viele andere Sachen gegangen sind: die
Audoreparatur, die Küchenrenovierung, die Erneuerung der Treppe, der
Griehnskrien-Ruhm, das Bandprojekt komplett mit allen Instrumenten und wer weiß
was noch alles.
Es ist immer dasselbe mit dem Suppengumbo: Er will was erreichen
oder haben und wenn grad Geld da ist, wird auch Geld hineingesteckt. Dann
stellt sich raus, dass sein Vorhaben utopisch ist und seine Fähigkeiten nicht
ausreichen, also lässt ers sein. Natürlich reicht es auch schon, dass sich das
gesetzte Ziel nicht auf Anhieb und mehr oder weniger mühelos erreichen lässt,
eventuell ist eine Anstrengung über einen längeren Zeitraum als drei oder vier
Tage notwendig, das reicht dann auch schon: Reiner schnauft und lässt die Sache
sein.
Meistens ist zu diesem Zeitpunkt schon irgendein Sachschaden
entstanden. der wird dann mit einem Provisorium ausgebessert und dieses
Provisorium etabliert sich dann alsbald zum neuen Normalzustand. Wie lange
hängt die FORD-Fahne schon an der Treppe?
Und jetzt hat Bummsdi auch noch sein Henndi kapottgemacht.
Wie er ja alles kapott kriegt, der arme, domme Knallkopp. In den letzten fünf
Jahren hat er nicht nur dreimal sein Drachenmobil mit Schmackes gegen
irgendwelche Hindernisse gesetzt, nein, ein weiteres Drachenmobil gammelt mit „Getriebeschaden“
auf der Abraumhalde herum, die einmal ein Hof gewesen sein mag, irgendwann, als
es am Schauerberg noch keine Elektrizität gab. Der arschförmige Spacken ist ja
nicht nur zu domm, sich Vorfahrtsregeln zu merken, oder Bremswege abzuschätzen
oder links und rechts auseinanderzuhalten, sondern kann auch keine Gangschaltung
bedienen, weil er alles, wirklich alles mit derselben täppischen Grobheit behandelt.
Auf das Henndi hat er sich wahrscheinlich draufgesetzt, als er mal wieder die
Abrissbirne von Arsch mit ungebremster Gewalt in die natürlich auch schon
völlig maroden Trümmer des letzten heilen Sitzplatzes seines Anwesens
geschmettert hat; es wäre ja nicht das erste Telefon, das er auf diese Art
kapott macht. Seine Schuhe zerlatscht er, seine Schörts zerreißt er, seine Haustiere
lässt er verrecken – Rollo, Aller, selbst sein Blechschwert hat er verbogen.
Hat natürlich auch damit zu tun, dass er immer nur den
letzten Billoschrott kauft, der eh nicht lange hält. Aber viel, sehr viel ist
auch der dauernden völlig unsachgemäßen und rüden Behandlung geschuldet.
Was ist eigentlich mit der Nebelmaschine, mit dem bunten
Spastiblinker, mit der Zuckerwattemaschine? Alles schon länger nicht mehr
gesehen. Wäre bereit zu wetten, dass auch mindestens eines dieser drei
Spielzeuge inzwischen kapottgespielt ist. Als nächstes muss wahrscheinlich die
Kaffeemaschine dran glauben, die ist auch mal wieder fällig – ist ja auch schon
nicht mehr dieselbe wie vor vier Jahren.
Der einzige Lichtblick ist noch, dass der Suppengmobu diesmal
keine ohnehin schon nutzlosen Talmi zernichtet hat, sondern Gegenstände, auf
die er dringend angewiesen ist, die er braucht, um das zu bestreiten, was bei
ihm frecherweise als Lebensunterhalt firmiert. Und um diese Situation
noch schöner zu machen, fällt diese Krise genau in die ohnehin schon kritische
Zeit am Monatsende, wenn Bummsdis Stimmung im Angesicht der schrumpfenden Geldvorräte
ohnehin schon auf dem Nullpunkt ist. Jetzt kann er nicht mal mehr für Nachschub
sorgen, keine Schdrihms, keine Almosen, das wird ein magerer Monat.
Sollte er in den nächsten Tagen doch noch eine Möglichkeit
finden, sich seinen Barrenschmeißern zu präsentieren, wird der Launelord
wahrscheinlich wieder mal herrlich herummaulen, von vornherein kreuzbeleidigt
sein und um sich bannen, dass es nur so eine Art hat.
Wenn mans geschickt anstellt, ist dann mal wieder
Augenschwitzen leif angesagt. Verdient hätte er das, der Trümmerbeppo,
godverdomme.