Freitag, 5. Oktober 2018

Reiner und die lange Nacht (05.10.18)



Weil Bummsdi die überwältigende Mehrheit seiner Lebenszeit im Sitzen verbringt, haben Aufzeichnungen, die ihn stehend oder gar in Bewegung zeigen, inzwischen richtiggehend Seltenheitswert und werden entsprechend heiß gehandelt und gleich dutzendfach in Fotomontagen und Animationen verwurstet. An wie vielen Ereignissen man den Prallo nach dem ÖR-Interview hat vorbeiwatscheln sehen dürfen, zu und zu schön war das; die reine Freude.

Dementsprechend angetan mag man also auch davon sein, dem Speckbeppo bei Anbringung seiner Kirmesdeko zuzusehen und könnte fast vergessen, dass der Speckbeppo diese Übertragung für ein hochklassiges Unterhaltunsprogramm hält, das Bezahlung verdient.
Insgesamt ist es ein Anblick, der betroffen macht. Wie unrettbar der dicke, fette Pfannkuchen aus dem Leim gegangen ist, wie aufequollen dieser arschgestaltige Hefekloß inzwischen ist, wie sehr jedes Teil seiner Anatomie einem Arsche gleicht und natürlich auch, wie ramponiert und reif für die Tonne die Billoschörts sind, die dieses ganze Elend tagein tagaus zusammenhalten müssen, das alles kriegt man ja nicht so recht mit, wenn der Schmandsack nur dasitzt. – Was er natürlich alsbald wieder tun muss, weil die Watschelstelzen das Arschgebirge nicht mehr länger in der Vertikalen halten können.
  Naja, immerhinque ist es Bummsdi gelungen, mit dem Spinnen-Haarreif für eine weitere Eskalation an der Friesen-Front zu sorgen, was Buchmacher bereits zu der geldwerten Frage veranlasst, wie lange es ihm noch gelingen wird, immer noch bescheuerter auszusehen.  Ihn als grenzdebile Klofrau mit Klofraufrisur ohne Verständnis, Einsicht oder auch nur Empfindung, dafür gekrönt von einer Plastespinne aus dem Ein-Euro-Shop in die Mitteldistanz stieren und dabei schmollen zu sehen, während ausgerechnet Kai Hansens musikalischer Hilfeschrei in die Wohnspeisegammelbude trümmert, hätte aber wirklich nicht sein müssen, godverdomme. 

Bummsdis Verständnis ist derart verkümmert, dass er es fertigbringt, mies gelaunt zu sein, während er die Erfindung des Power Metal, einen soliden Goldgenuss, abspielt, dieser selbsterklärte Meddler, dem noch die größte musikalische Offenbarung nichts anderes ist als Klangtapete, Hintergrundgeräusche, mit denen er das Gurgeln, Rumoren und Furzen seines ständig schwärenden Verdauungsapparats übertönt. Diese Arschmade spielt nur deshalb laute Musigg ab, damit er sich selbst nicht den lieben langen Tag schnaufen, japsen und nach Luft ringen hören muss.
Aber nein, es sind nur wieder Häider vor der Tür, deshalb hat die Klofrau Laune. Ja scheißdochrein, dann schmoll halt, aber behellige meine Musik nicht mit deinen von Fett überwucherten Mistohren, du Affenficker.

Und während ein Stück deutscher Musikgeschichte die Schanze beschallen muss, rechtfertigt die Popcornpauke jüngste Fälle von Selbstjustiz, für die er sich hoffentlich bald vor Gericht zu verantworten hat. Achja, und wer sich gegen den „Willen“ des Schanzenlords stellt, der is kein echter Fenn. Es geht wirklich nur noch um Untertanen.
Und nachdem eine dieser Elendsgestalten noch seine Pflicht und Schuldigkeit getan, dem Schandsack sein Scherflein in den Fettarsch geblasen und mit der schon reichlich lustlos absolvierten Pflichtdarstellung von Dankbarkeit – Fettpatscher links und rechts an den Kürbis legen und die Schweinsäuglein a weng aufreißen – abgefertigt wurde, heißt es wieder missmutig in die Gegend stieren und sich vor der nahenden Gerichtsverhandlung fürchten, bis der Hermesbote diese traurige Veranstaltung endlich beendet.

Aber leider nicht genug des Wahnsinns, denn die Rumba soll erst richtig losgehen. Und zwar mitten in der Nacht. Bummsdi hockt noch da, wo wir ihn verlassen haben, nämlich im Spiel-Speise-Gammel-Zimmer, dass er frecherweise als „Arbeitszimmer“ bezeichnet, wenn er Aleggsa herumscheucht. Den Mostkopp in den Nacken gelegt zeigt er uns die Abwesenheit seines Halses – es sieht wirklich haargenau so aus, als habe ein zu grausamen Scherzen aufgelegter Gott die Zipfel eines großen Lyonerkringels unter Bummsdis Augen gelegt und dann die Wurst mit seinem Arschgesicht verschmelzen lassen, sodass der ganze ungeschlachte Wust aus Fett und Fleischabfall rings um das arschlochförmige Schnütchen einen Wabbelwall bildet, der erst auf den Herrentitten zur Ruhe kommt. Rollo, Aller, sowas von grauslig.

Als nächstes muss der Suppengmobu sich nochmal aus den Sofakissen wuchten und eine Blockflöte angeschleppt bringen – freilich nicht, um darauf zu spielen. Er kann die Wurststummel ja nichtmal nach dem gehörigen Fingersatz, den man nebenbei gesagt einem Grundschüler in Minuten beibiegen kann, auf die Löcher legen. Würfe man die Flöte in ein Affengehege, würden die Schimpansen ziemlich haargenau dasselbe mit dem Blasinstrument anstellen wie Bummsdi in seinem Schdriem – nur sähen sie dabei possierlicher aus und würden dabei nicht so stinken.

Dann bekommt der User „Bännätick“, dem der HErr in seinem weisen Ratschluss auch mal zeitnah den Pimmel abfaulen lassen könnte, nochmal die Dankbarkeitsshow mit den Flossen am Mostkopp vorgeführt – das einzige, was an dieser erbärmlichen Nummer halbwegs aufrichtig ist, ist die Bezeichnung der Spender als „Wahnsinnige“ –und natürlich meint Reiner gerade dieses einzige wahre Detail nicht ernst. 

Für die nächste Stunde hockt der Isolationslord in seinem eigenen Unrat und genießt nicht etwa Sternstunden des deutschen Meddl, sondern die läppischste Fahrstuhlmusik, die die Popkultur zu bieten hat – natürlich nicht, ohne sich dabei irgendwelche bekloppten Superkräfte anzudichten, die nicht nur erstens völlig nutzlos und zweitens oberpeinlich sind, sondern drittens gleich beim ersten Versuch, sie unter Beweis zu stellen, kläglich versagen. Dabei entlockt ihm das Gejaule und Gefiepe Lustgeräusche einer Art, die schlicht und ergreifend ekelhaft ist, weil es dem Reiner verlässlich gelingt, noch jede Art des Sinnengenusses anrüchig und abseitig und ekelhaft werden zu lassen.

Weil der Leselord im Halbdunkel nun gar keine Lust mehr hat, den Tschett entziffern zu müssen, salbadert er über die richtige Art Musik zu genießen – er tut das, indem er seine eigenen Regeln ignoriert und misstönend mitzupfeifen versucht. Sobald das Publikum sich darüber beklagt, dass er für seine Nullinteraktion Geld haben will, gibt’s ersma Saures. Fresse halten und Barr’ne schmaßen, das sollt ihr, ihr hundsmiserabligen Affenficker, ihr Kanaillenkonglomerat, ihr Freakshow pucklichter Dreckshaderlumpen, möge der HErr euch alle ewig strafen, godverdomme.

Und während die Fahrstuhlmusik mit ungebremster Grausamkeit weiterzirpt, herrscht einfach nur die gähnendste Langeweile – warum der sich immer haltloser fläzende Wamparsch nicht einfach aufsteckt und schlafen geht, man fragt es sich doch. Tja, erstens, weil er ein sturer Dmmbock ist, der auf keinen Fall zu einer vernünftigen Zeit ins Bett gehen kann, weil er das für ein Zeichen von Fremdeinfluss und damit Charakterschwäche hält, zweitens, weil er dringend Barr’ne haben will und die Affenficker im Tschett sollen jetzt gefälligst ihre dummen Fressen halten und ihm welche geben. Hat er doch eben schon gesagt.

Und aus lauter Langeweile fängt es mählich an, aus dem Isolationslord herauszuschwallen. Still wird es in der Schanze und so ganz der wahre Jakob ist das Gedudel und Gefiepe, das ihn eben noch zu pflichtschuldigst absolvierter Ekstase hinriss, halt auch nicht. Ablenkung könnte ein Film verschaffen, oder eine dieser japanischen Zeichentrickserien für im Koppe Kind gebliebene Perverse, aber die Kämm ist ja an, Barr’ne müssen rein, da kann er ja schlecht währenddessen Perversenzeichentrick schauen.

Möglicherweise ist das dann die nächste Form der Unterhaltungsatrophie: Reiner sendet leif ins Internet, wie er Serie schaut. Seine Abonnenten, diese vollentkernten Vollgasarschlöcher, würden freilich auch dafür das kostbare Lebenselixier in die Schanze schmeißen.

Aber so weit sind wir vorerst noch nicht, vorerst bringt die Langeweile den Laberlord zum Salbadern, wobei er – ja nicht zum ersten Mal – wieder bestürzendes Un- oder Halbwissen selbst auf allen Themengebieten offenbart, die angeblich zu seinen Interessen gehören. 
Drachen, Außerirdische, Übersinnliches – in seinem Spatzenhönn geht nicht nur alles durcheinander, es fehlt auch an allen Ecken und Enden. Reiners Wissen zu egal welchem seiner selbstgewählten Spezialgebiete wirkt, als habe eine legasthenische Elster es von den Rückseiten diverser Frühstücksflockenpackungen zusammngelesen, als habe der veritable Riesenvogel, den Bummsdi nunmal hat, sich im Spatzenhönn ein Nest gebaut aus Schnipseln alter Galileo-Folgen und Schulhofgesprächen. Man kann ihm nicht zuhören, ohne dass die Wutlatte zum Himmel zeigt, dem Weltenlenker zu drohen dafür, dass er es bislang noch immer unterlassen, diesen Ausbund an Blödheit mit dem Blitz zu erschlagen.     

Doch selbst das dümmste Dummgelaber kann die Langeweile nicht aus der Schanze verscheuchen in dieser Schicksalsnacht – und so begibt es sich eben, dass Reiner spontan einer Anfrage nachkommt, einen Gast zu empfangen.
Und schon ist er zu sehen und sieht selbst aus wie eine etwas verhärmte Version des früheren Fernsehmoderators Walter Freiwald, dem ein zu grausamen Scherzen aufgelegter Gott einen toten Vogel oben auf die Rübe geklebt und mit dem Glätteisen bearbeitet hat und er spricht, wie wohl einer sprechen muss, der so aussieht, hochdeutsch ist es nicht und Bummsdi wittert gleich Verrat: 
Des is doch des Regenbogenschaf, Aller! Das hat der Bummsdi gleich erkannt! Der Besucher, den ein an die Wand geklebtes Nummernschild als „Jacky“ identifiziert, bringt es jedoch fertig, Bummsdi davon zu überzeugen, dass er nicht das Regenbogenschaf sei, verdammde Aggst, und kaum ist diese Klippe umschifft, kann ein stundenlanges Palaver losgehen, in dessen Verlauf der Rekrutierungslord erneut seine Rekrutierungsversuche startet.

Also geht es um Spielsachen, die Reiner schon hatte und Freunde, die er gehabt haben will und die auf keinen Fall zu einem spontanen Kurztrip aufbrechen wollten, ohne ihren Buimmsdi mitzunehmen, da gings vielleicht rund!
Die Schilderung dieser Episode verursacht beim Anbiederungslord einen Rückfall in breiteste Mundart; eine seltene Affekthandlung, die ein Fachmann vielleicht als mirroring bezeichnen würde: Der Dialekt des Gegenübers veranlasst den Suppengmobu, seinerseits in Mundart zu verfallen, um eine gemeinsame Basis zu schaffen. Die völlig übertriebenen Reaktionen auf das eigene Reden – lautes Lachen, Onomatopoetik und dergleichen – sollen ihrerseits entsprechendes Verhalten bei Jacky provozieren.

Der muss sich außerdem eine ganze Reihe liebgewonnener Lügengeschichten anhören, alles wie gehabt, man kennt es zur Genüge. Das einzig Interessante an dem Geseiher über Mobiltelephone ist noch die Möglichkeit, ihm abzulauschen wie viele solcher Geräte der Bummsdi bereits kapottgemacht hat. Denn natürlich ist ihm noch nie irgendwas „verreckt“ – er macht immer alles selber kapott, schmeißt es hin oder runter oder – das wahrscheinlich die häufigste Methode – schmettert seine Abrissbirne von Arsch auf irgendeine Sitzgelegenheit, sodass ein sich in der hinteren Gesäßtasche befindliches Smartphone regelrecht zerschmissen wird.

Ansonsten beweist dieses Gespräch eigentlich nur, wie durcheinander es in Bummsdis Klüterkopp inzwischen geht, wie wenig durchdacht sein Handeln noch ist, wie sehr schon alles dem niedersten Trieb überantwortet wurde.
Denn einerseits gerät unser Selbstbeherrschungslord unverzüglich und verlässlich außer sich, wenn einer seiner Zuschauer sich erdreisten sollte, eine Frage zu stellen, die der Speckbeppo irgendwann im Laufe der letzten drei Jahre schon mal beantwortet hat. Denn inzwischen sollte ihn jeder gut genug kennen so tönt es dann aus dem stets bescheidenen Bauchwabbelwubi. 
Wenn aber andererseits einer dieser Zuschauer sich zum ersten Mal eine Gastrolle in Schmandzipfels Schdriem erschmeichelt hat, dann wird dieser Neuankömmling so behandelt, als sei er erst gestern auf der dünnen Heersuppe dahergeschwommen und habe folglich nicht den Hauch einer Ahnung davon, was für ein unglaublich toller und fähiger und demzufolge natürlich sympathischer Typ der Popcornpanzer eigentlich ist. Dann wird alles von vorn aufgerollt, dann erwähnt unsere Kirmeskanaille oft und gern und völlig ungefragt Lieblingsfilme, -serien, -bands und erzählt gern zum hundrtsten Mal, wie er ausgedachte Angreifer zusammengetreten oder ertränktund dabei golden geleuchtet hat.

Gesunde Menschen lernen aus ihren Fehlern und suchen zu vermeiden, sie zu wiederholen. Schwibbschwabel nicht; dazu ist er schlicht zu stur. Er hat sich eine Erfolgsstrategie überlegt und die zieht er durch, wieder und wieder, bis sie zum Erfolg führt.
Jackie ist ja auch nicht der erste Gast, der stundenlang und mit ständigen Rückfällen ins breiteste fränggisch von der „waaßt scho“-Version Reiners angekumpelt wird und dann von ihm beeindruckt sein soll. Der bärtigen Muselspaßrakete aus dem Rheinland ist es so ergangen, dem fränkischen homoperversen Fressklötsch, der sich jetzt in den Fidios dieser Plastenutte zum Obst macht, und dann war da noch mindestens einer, der während des Gesprächs immer an so einem Raucherlutscher für Feiglinge, die nicht sterben wollen, genuckelt hat.
Dass man sich an diese Gäste so gar nicht mehr richtig erinnern kann, liegt daran, dass sie keine Funktion mehr haben für unsere Arschwampe. Freundschaft hat er mit niemandem geschlossen. Diese Leute konnten ihm nicht nützlich sein, also hat er sie wieder vergessen. Statt den Kontakt zu intensivieren, fängt er lieber mit einer ganz neuen Person ganz von vorn an – und weil Bummsdi diese neue Person nicht kennt, geht er davon aus, dass die andere Person ihn auch noch nicht kennt. also überhaupt nicht, so wie Bummsdi den anderen halt. Erstkontakt.  Dass jemand mehr von ihm weiß als err vom anderen, das kriegt Bummsdi nicht in sen Spatzenhönn gerendert. Für ihn ist er selbst so sehr Maß aller Dinge, dass sein Wissenstand als Standard gilt.

Und es ist natürlich schön, immer wieder die Chance zu haben, ein Gegenüber mit dummdreist erstunkenen und erlogenen Geschichten anzuschmieren bis es glänzt. Auch hier handelt er seinen eigentlichen, langfristigen Interessen zuwider, er ist halt sehr, sehr domm.
Denn wenn sich schon mal jemand findet, der wohlwollendes Interesse an unserem Suppengmobu zeigt – was ja weißgott und gottseidank nicht so häufig der Fall ist – dann könnte der Speckbeppo ja die Chance nutzen und einen Freund gewinnen, also jemanden, dem er wirklich nahe steht, dem er Dinge anvertrauen kann, dem er auch mal erzählen könnte, wies ihm ums verfettete Herz ist. 
Stattdessen wittert der Rekrutierungslord nur eine Chance, einen neuen Untertan zu dingen und fängt an, dem Kandidaten die Hucke vollzulügen. Er fesselt ihn sozusagen auf eine Bierbank im Paulanergarten, schleppt Stricke herbey und fängt fröhlich lachend und sich mit dem Händchen vor den Kürbiskanister patschend damit an, dem eine ganze Bärenhecke aufzubinden. 
So macht er schon ein zweites Treffen unmöglich, denn dann wird er sich unter keinen Umständen mehr daran erinnern können, was er dem anderen alles vorgelogen, für welche Version der beliebten Lügengeschichten er sich diesmal entschieden hat, der arme, domme Knallkopp.

So bleibt es halt beim Erstkontakt und das völlig brachliegende und rettungslos verkümmerte gesunde Bedürfnis nach menschlicher Interaktion muss weiter darben, weil der Geltungsdrang das Kommando im Spatzenhönn übernommen hat, der Geltungsdrang und der Selbsthass: Reiner kann schon längst nicht mehr glauben, dass jemand wirklich wohlwollendes Interesse an ihm haben könnte, so verlottert und vor die Wand gefahren wie er ist. Ein Teil von ihm hasst sich selbst so dauerhaft und intensiv, dass die Möglichkeit, jemand anders könnte ihn mögen, gar nicht mehr vorkommt in seinem verqueren Mostkopp. 
Und um diesen Teil kleinzuhalten, um das ständig gefährdete Selbstbild vom tollen Hecht aufrecht zu erhalten, das ja ständig unter den Attacken des Selbsthassreiners zusammenzufallen droht, müssen halt Lügen her, je dicker, je besser, den anderen umso sicherer zu täuschen. Denn viel hilft viel, das ist immer und überall Reiners Devise, wenn, dann richtig, lieber gleich zehn Kilo Maiskörner kaufen. Die Unmäßigkeit der zu kurz gekommenen, die Gier der Habenichtse, da ist sie, im Tun wie im Denken.

Und sobald der niedere Trieb aus den Tiefen hervorgekrochen ist und im Gespräch anfängt Bummsdis Hochdeutschkenntnisse wie auch seine Motorik in Mitleidenschaft zu ziehen, kommt natürlich auch sofort die Gewalt zum Vorschein, die ungetrübte Aggression, der fürchterliche Drang, alles kurz und klein zu schlagen in diesem hundserbärmlichen Drecksleben, das unser Prallo sich da selbst eingebrockt hat. 
Dann erzählt der Kampfsportlord wieder davon, wie seine früheren Glanztaten den Mobbern auffe Baumschule Respekt eingeflößt haben, wie sehr seine Gummbl seine Statur gelobt haben, wie furchterregend seine mächtige Erscheinung ist und wie sehr ein Jogger – oder war es der Sportlehrer – seine Ausdauer bewundert hat.
Alle diese Körper- und Gewaltphantasien haben letztlich mit Respekt zu tun; etwas, das Reiner sich sehr wünscht aber nicht haben kann. Er weiß natürlich, wie man welchen kriegt: mit Gewalt, so wie Rudi das gemacht hat. Das hat ja auch immer prima geklappt. 

In Speckbeppos traurigem Alltag klappt das leider nicht so richtig. Da kann er Gewalt immer nur aus dem Hinterhalt anwenden. Also muss er Geschichten erfinden, die davon handeln, wie er den ersehnten Respekt in direktem Kräftemessen erworben hat. In diesen Geschichten ist er überdies immer im Recht, handelt immer nur aus edlen Absichten oder um sich zu verteidigen,  sind die Gegner immer in der Überzahl und Bummsdi immer allein, so das ses keine Zeugen gibt. So wünscht der Wunschwubi sich die Wlet, so hät er das gern, der Zipfelklatscher. Er ist halt sehr, sehr domm.

Zu lange allein gelassen, notiert Wunschwubi solche Phantasien in seine Erfüllungsmärchen. Gestern konnte er sich – ganz wie ers gesagt hat – das Abtippen sparen. Sein Publikum war Jacky und weil der zu latte oder zu nett oder schlicht zu erschüttert war, dem Bummsdi klarzumachen, dass niemand seine Lügen glaubt, ging das gelüge halt immer weiter. Der Drang nach Anerkennung ist unstillbar, wie auch der Selbsthass nicht zu bändigen ist.
Und weil der arme, domme Knallkopp sich niemals in Therapie begeben wird, wird sich daran auch nichts ändern.
und das ist gut so. Ich habe nicht das geringste Mitleid, godverdomme.