Samstag, 23. März 2019

Reiner und die Besserwisserey


Bummsdi ist zu blöd zum Brötchenholen.

Unvergessen sein Vlog aus goldenen Zeiten, als das Drachenmobil noch fahrtüchtig war und unser dicker, fetter Pfannkuchen zu einer Tageszeit, die er seit Monaten nicht mehr sehenden Auges erlebt hat, seine damals schon veritable Wampe hinters Steuer klemmte, um sich frische Brötchen und eine Büchse Enadschi zu besorgen – nur um stattdessen eine Büchse in Zuckerwasser gelösten Kaffeesatz und eine Plastepackung roher Spülschwämme aus Weizenstärke angeschleppt zu bringen. Wie schlank er damals noch war! Und mit welcher Zuversicht er in eine Zukunft blickte, von der er felsenfest ausging, dass sie Starruhm und Wohlleben für ihn bereithalten würde.
Von diesem absoluten Irrglauben ist er freilich seitdem kein Iota abgewichen, der arme, domme Knallkopp. Schlimmer noch, er hat sich seitdem solcherart in diese hondsdomme Vorstellung verrannt, dass er davon überzeugt ist, ein gefeierter Star zu sein  -immer noch, ungeachtet aller noch so deutlichen Hinweise auf das Gegenteil und unter solch grober Missachtung der Realität, dass einem Angst und Bange werden kann, oder einen die Stinkwut überfällt ob solcher Borniertheit, godverdomme.

Denn Bummsdi weiß es besser. Bummsdi weiß, dass er weitermachen wird, weil er sich was aufgebaut hat und zwar aus dem Nichts. Er kennt seine Stärke: Das sturheile Beharren auf Unwahrheiten. Wofür ihm freilich nach wie vor jedes Verstehen fehlt, was sich nach wie vor völlig seiner Kenntnis entzieht, ist die Einsicht in die schier himmelschreiend hoffnungslose Alternativlosigkeit der Sackgasse, in die er, den dommen Mostkopp voran, hineingerannt ist. Denn er kann ja gar nicht mehr anders, als sich an die auf genau nichts gegründete Hoffnung klammern, dass doch noch alles ganz genau so kommen wird, wie er sich das so vorstellt mit dem Starruhm und dem Wohlleben als Jutjubstar. Jede andere Möglichkeit hat er sich selber verbaut, hat er mit eigenen Händen zerbersten und zerschellen lassen wie morsche und altersschwache Schanzenfenster, nur um die Schrammen und Wunden, die er dabei davongetragen hat, zu den Wundmalen eines opfermutigen Wohltäters umzulügen und lauthals Lob und Anerkennung dafür einzufordern, der eitle, domme Knallkopp.

Da gibt es diese Zahl im Leben des hirnverbrannten Suppengumbos, die wichtiger und belangreicher ist als jede andere. Nicht die Höhe seiner Schulden, nicht die Höhe der Geldstrafe, die er für seinen letzten Versuch zu gewärtigen hat, dem Leben mit Stock und Stein seine eigene hageldomme Version der Realität einhämmern zu wollen und auch nicht die Anzahl der Pfunde, die in immer groteskeren und selbstredend stets arschförmigen Auswüchsen seinen geschundenen Leib bewachsen und auch das -inzwischen mal wieder freigeschabte- Gesichtsarschloch schon solcherart umstehen, dass man sich inzwischen bei Ansicht wirklich jeder neuen Portraitaufnahme dieses havarierten Arschtransporters unwillkürlich fragt, ob das Elend den Tatsachen entspricht, oder nicht doch nachbehandelt wurde.  
 
Diese Zahl lautet derzeit 86.917 und vermeldet die Zahl der würdelosen Madenmenschen, Dateileichen und asiatischen Klickbots, die Speckbeppos Jutjubkanal abonniert haben. Und diese Zahl ist alles, was noch zählt in den Trümmern der Existenz des querköpfigen Quallemanns, alles was er noch hat, und so domm er sich auch anstellt, er kriegt und kriegt sie einfach nicht kapott, godverdomme. Die Blümchentapete in der Schanze ist total verwelkt, in der Einbauküche würden selbst Meth-Junkies nichts mehr kochen wollen, die Bodendielen ächzen und wimmern vor Schmerz unter jedem Schritt des Schinkenspeckwubis, selbst das Schdriemsofa, eigentlich unverwüstliche Vorkriegsware, scheint offenbar unter dem Trommelfeuer seiner Arschbomben mählich zusammengebrochen zu sein, weswegen unser Worstbommel sein Arschgebirge nun jedesmal ächzend und schnaufend die jammernde Holztreppe hochwuchten muss, einem perversen Sisyphos nicht unähnlich, der statt eines Felsens ein ekles und ungriffiges Konglomerat schwabblichter Ärsche bergan zu schieben hat, jedesmal, wenn er einen weiteren fruchtlosen Versuch unternimmt, die restlichen realen Abonnenten seines Jutjub-Kabnals mit immer neuen Aufgüssen desselben ranzigen Bodensatzes unterirdischster Ergüsse endgültig eines Besseren zu belehren.  

Aber es klappt nicht, wie ja gar nichts klappt im Leben des Arschhallodris, der Schinkenkanaille, der unrettbar ungeschlachten Bestie in Arschgestalt. Seit seiner Abwicklung beim Plastejakob ist diese Zahl alles, also wirklich und wahrhaftig alles, was er noch vorzuweisen hat, der einzige Aspekt seines Madenlebens, der kein offensichtlicher und himmelschreiender Misserfolg ist. Achtzigtausend Abos, ihr Leude, idi i smotri, das ist doch was, das muss doch etwas sein, godverdomme. Und in Zeiten der Not, wenn das böse harte Leben dem dommen Erzarsch mal wieder klarzumachen droht, mit welchem Karacho er sein Leben vor die Wand gefahren hat, besinnt der Suppengmubo sich auf diese Abozahl und entschließt sich zu einer Qualitätsoffensive. Der brachliegende Hauptkanal soll reaktiviert und mit tollem neuen Konntent gefüllt werden, der diesmal aber auch ganz bestimmt ganz häufig und vor allem regelmäßig erscheinen soll, auf dass die Jutjubschekel nur so klingeln.

Rückendeckung und Starthilfe dabei erhält er derzeit von einer Gruppe ganz besonders subtiler Häider, denen man bei Gelegenheit auch mal den Kopp untersuchen sollte, vorzugsweise mit einem Gerät, an dem rotierende Knethaken befestigt sind. Diesen mit Eseligkeit, Hundsnatur, Katzentücke und Hahneneitelkeit reichlich versehenen Stadtmusikanten reicht es nicht aus, ihre Häidermusik einfach so ins Internet zu stellen, sie müssen partout den Speckbeppo selbst dazu bringen, die Verse vorzutragen, die ihn schmähen. Lustig daran ist lediglich, dass der dicke, fette Arschmülleimer schlechterdings zu domm ist, mitzukriegen, wie sehr diese Darbietung ihn selbst vorführt, wie deutlich er sein eigenes drohendes Verderben besingt und natürlich auch, wie lächerlich, wie unterirdisch, wie hirnzerstörend stümperhaft sein Sangesvortrag ist. 

Dass dieses ganze eitle Unterfangen den Liedern einen Aufmerksamkeitserfolg beschert, den sie sonst kaum genießen würden, stimmt dabei freilich verdrossen und darüber hinaus tragisch wird es spätestens, wenn man sich klar macht, dass die sture Blödheit, die aus den Texten spricht, von Bummsdi für bare Münze genommen und er regelrecht eingeschworen wird auf die reichlich eingeschränkte Wahl zwischen Endsieg und Untergang, und er darüber völlig übersieht, dass er nur einen simplen Behördengang entfernt ist von einer unbescholtenen Existenz als sozialhilfegestützter Ottonormalbehindi.
Aber Bummsdi weiß es ja besser. Mal wieder. Bummsdi weiß, er ist ein Star, er ist ein waschechter Jutjuber. Aus den Trümmern seiner verpfuschten Existenz fischt er diesen einen Aspekt heraus, der zumindest auf den ersten Blick noch nicht völlig verbumfeit ist und hält ihn stolz in die Höhe, so weit die Wedelärmchen ihn strecken können und deklariert ihn zu dem Hügel, auf dem er sterben will. Und wie all die Male zuvor beginnt er auch die aktuelle Qualitätsoffensive erstmal mit einem gerüttelt Maß von Ankündigungen und steckt seine Ziele so hoch, dass sie von Anfang an außerhalb seiner immer begrenzteren Reichweite liegen müssen – aber Bummsdi weiß es ja besser, mit Reichweite kennt er sich schließlich aus, die ist ja viel größer, als sie ist, es hat ja keiner eine Ahnung. Außer ihm natürlich, godverdomme, das glaubt er nach wie vor allen Ernstes, der arme, dome Knallkopp.

Das ist das zweite Standbein seines erbärmlichen Hauptkanals: Es ist das Mittel, mit dem ein hondsdommer Sonderschulversager sich über sein gesamtes Publikum erhebt und seinen hondsdommen Wunschtraum am Leben erhält, klüger als alle anderen zu sein, es besser zu wissen, kurz: sein Publikum nach Strich und Faden an der Nase herumzuführen. Von Anfang an hat sein Jutjub-Kanal diesen Zweck erfüllen müssen. Schon zu Beginn seiner Internetlaufbahn, auf dem Höhepunkt vor der Schussfahrt in die Verzweiflung und die Aussichtslosigkeit, als viele seiner Zuschauer noch den Fehler begingen, ihn für einen zwar reichlich vertrottelten, aber irgendwie ja doch liebenswerten Deppen vom Knalldorf zu halten, war der dicke fette Bommsbüddel schon damit beschäftigt, allen seinen Zuschauern nach allen zu Gebot stehenden Kräften die Hucke bis zum Anschlag vollzulügen. Und damit hat er niemals aufgehört, egal wie oft ihm seine stümperhaft zusammengeleimten Lügenkonstrukte unter den ungeschickten Patschehändchen zusammengekracht sind, egal wie oft die Kartenhäuser seiner erstunkenen Wunschexistenzen von seinen eigenen frevelnden Wurststummeln zusammengeschlagen wurden, der Speckschwalles kann es nicht lassen, irgendwelchen Schmonsens über sein Leben zusammenzulügen, der an frecher Dreistigkeit seinesgleichen sucht. 

Er weiß es halt besser, niemand hat eine Ahnung von der reichhaltigen Tiefe seines Lebens, alle sind sie domm, nur er natürlich nicht. Er erwartet Besuch, der abwechselnd jeden Moment oder erst in zwei Stunden eintreffen und den Teekuchen dann wohl mit den Händen auseinanderreißen und sich ins Maui stopfen soll – Teller hat er hingestellt, der verschlagene Lügenbeppo, aber das Besteck vergessen. Vergessen hat er auch, dass er ja so viel zu tun hat und deshalb keine Fidios liefern kann, weswegen er dann einräumt, seine überreichliche Tagesfreizeit verschlafen oder verzockt zu haben – wie er ja jede Chance auf Glück und Zufriedenheit verzockt hat, der arme, domme Knallkopp.

Der Schwibbschwabbel ist zu domm zum Lügen, gleichzeitig ist sein Leben aber so erbärmlich, dass er es nicht präsentieren kann, ohne es durch Lügerey aufzuhübschen. Der einzige Ausweg aus dieser Misere wäre freilich, umgehend damit aufzuhören, sein verzocktes Restleben auf den Präsentierteller zu hieven – aber scheißdochrein, Bummsdi weiß es natürlich besser. Und wenn er eigentlich einsehen und zugeben müsste, dass die Trümmer seines verkrachten Restlebens nicht das Material für abwechslungsreiche und interessante tägliche Floggs zu liefern imstande sind,  entscheidet er sich stattdessen automatisch für eine liebgewonnene Lüge und präsentiert sich mit schmerzlich verzogenem Gesichtsarschloch als Opfer einer heimtückischen Krankheit, die ihn daran hindert, all die herrlichen Abenteuer zu erleben, mit denen ein gesunder Arschprallo seine Existenz ja sonst randvoll füllen würde. Dass in der Vergangenheit diese Krankheit immer wie von Zauberhand verschwand, wenn es tatsächlich mal ein waschechtes Abenteuer zu bestehen gab – Sabbaton! Saugeil! – das hat er aus seinem Spatzenhönn herausgetilgt, der arme, domme Knallkopp.

Doch Bummsdi wäre nicht Bummsdi, wenn es ihm nicht gelänge, in der aktuellen und natürlich wie immer zum Scheitern verurteilten Qualitätsoffensive noch eine neue Form des Scheiterns zu verbauen. Gleich dreimal hat er umständlich ganz was Neues, ganz was Tolles angekündigt, nämlich ein Referat der Sonderklasse und zwar zum Thema Drachen oder Musik oder, äh, Musik und es großherzig wie der Gütelord nunmal ist seinem Publikum überlassen aus diesen beiden, äh, drei Themen eine Auswahl zu treffen. Dieses Unterfangen ist nun krachend gescheitert und natürlich haben daran nur die dommen Häider schuld.

Das ist natürlich wieder alles falsch. Der erste  Schuldige ist schnell ausgemacht in Bummsdis Leseverdrossenheit. Immer muss er lesen, in der Schule schon hat das angefangen, da konnten sie ihn schon nicht in Ruhe lassen damit, bis er weinen musste, ganz gewiss an jedem neuen Tag, Lesen ist mobbing, Lesen ist ein Arschloch. Und der dicke fette Matschkuchen verfügt eben nicht über all die tollen Lesestrategien, die man Kindern heutzutag so beibringt, er kann nicht überfliegen oder skimmen oder scannen oder wie das alles heißt. Ranzreiner verfügt nur über eine einzige Lesestrategie: ihm unbekannte Sätze unter Zuhilfenahme akustischer Auslautung  Silbe für Silbe mühsam zusammensetzen. 

Sechshundert Kommentare und die dazugehörigen Antworten und Leiks darauf hin abzuprüfen, welchem der beiden, halt, drei Vorschläge sie zustimmen, kostet einen durchschnittlichen Leser bei großzügigen 3 Sekunden Lesezeit pro Kommentar insgesamt eine halbe Stunde.  Der dicke fette Leselellek bräuchte ohne Übertreibung viermal so lang dafür und das wären zwei elende, erbärmliche Stunden, in denen er im Schweiße seines wurstkringelbewachsenen Ranzangesichts und unter Aufbietung aller zur Verfügung stehenden Kapazitäten des Spatzenhönns ans Werk gehen müsste, als gälte es, schwierige Gleichungen zu lösen oder theoretische Quantenphysik zu verstehen. Und natürlich wäre mehr als die Hälfte des Inhalts, den er sich da mühsam zusammenbuchstabierte, eine schier nicht enden wollende Flut von Schmähungen, Beschimpfungen und Beleidigungen. Als würde man sich bemühen, mit Nagelfeile und Haarklammer das Schloss eines Schatzkästleins aufzufriemeln, nur um dann festzustellen, dass das Kästchen nur deshalb nicht leer ist, weil einer hineingeschissen hat. So ist es für Bummsdi, sich durch seine Kommentare hindurchzuwühlen.

Lesen ist ein Arschloch, also lässt der Schmalzaffe das Lesen lieber sein. So hatte er sich das nicht gedacht. Er ist wohl allen Ernstes davon ausgegangen, dass echter, ernsthafter bedarf an seiner Expertise besteht. Deshalb seine zwei, quatsch drei Themenvorschläge: Das sind die Bereiche, in denen sich der arme domme Knallkopp für einen echten, mit allen Wassern gewaschenen Fachmann hält. Da kann es ihm keiner reichen, das Wasser, da kommt niemand an ihn ran. Zumindest ist er davon überzeugt, denn immerhin hat er selber Jahre gebraucht, um mühsam Silbe für Silbe ein paar wissenswerte Fakten über seine Lieblingsfabeltiere oder Musikkapellen zusammenzuklauben. Und weil er, der ewige Besserwisser und Blitzmerker ja Jahre dafür gebraucht hat, ist er jetzt jedem anderen um Jahre voraus, man kann es sich echt nicht ausdenken. 

Dass er nun einsehen musste, dass an seiner ausgedachten und selbsterklärten Expertise genau null Interesse besteht, dass vielmehr alles nur händereibend darauf wartet, dass er sich mal wieder vor laufender Kamera lächerlich macht, muss ihn schon einigermaßen getroffen haben. Mit weiteren Referaten auf Mittelstufenniveau wird also nicht zu rechnen sein, ein Glück.

Dafür steigt dann die Wahrscheinlichkeit, dass demnächst wieder eine verbotene Rundfunksendung anberaumt wird. Ist ihm natürlich bei Strafe verboten, aber was solls, Bummsdi weiß es natürlich wieder besser. Er braucht keine Lizenz, steht doch da – und selbst, wenn er eigentlich eine bräuchte, immerhin hat ja die BLM viel mehr Scheiße gebaut als er. All seinem eitlen, verstockten und steinhageldommen Dicketun zum Trotz wäre Bummsdi natürlich keine Sekunde lang bereit, erhobenen Hauptes in den Bau zu wandern. Er ist vielmehr fest davon überzeugt, dass ihm nichts passieren wird, denn er weiß es besser. 

Da sitzt er, er kann nicht anders. Kann er ja wirklich nicht. Da sitzt er in der sturheilen Annahme im Recht zu sein, mehr noch,  in der Überzeugung, dass die Welt ihm was schulde und diese ganze erzblöde eitle Scheiße basiert auf nichts als seiner ganz persönlichen und selbstgefälligen Interpretation eines Schriftstücks, das er nicht verstanden hat. Da sitzt er also, als Fleisch und Arsch gewordener Protestantismus, godverdomme.