Bummsdi ist zu blöd zum Brötchenholen.
Unvergessen sein Vlog aus goldenen Zeiten, als das Drachenmobil
noch fahrtüchtig war und unser dicker, fetter Pfannkuchen zu einer Tageszeit,
die er seit Monaten nicht mehr sehenden Auges erlebt hat, seine damals schon
veritable Wampe hinters Steuer klemmte, um sich frische Brötchen und eine
Büchse Enadschi zu besorgen – nur um stattdessen eine Büchse in Zuckerwasser
gelösten Kaffeesatz und eine Plastepackung roher Spülschwämme aus Weizenstärke
angeschleppt zu bringen. Wie schlank er damals noch war! Und mit welcher
Zuversicht er in eine Zukunft blickte, von der er felsenfest ausging, dass sie
Starruhm und Wohlleben für ihn bereithalten würde.
Von diesem absoluten Irrglauben ist er freilich seitdem kein
Iota abgewichen, der arme, domme Knallkopp. Schlimmer noch, er hat sich seitdem
solcherart in diese hondsdomme Vorstellung verrannt, dass er davon überzeugt
ist, ein gefeierter Star zu sein -immer
noch, ungeachtet aller noch so deutlichen Hinweise auf das Gegenteil und unter
solch grober Missachtung der Realität, dass einem Angst und Bange werden kann,
oder einen die Stinkwut überfällt ob solcher Borniertheit, godverdomme.
Denn Bummsdi weiß es besser. Bummsdi weiß, dass er
weitermachen wird, weil er sich was aufgebaut hat und zwar aus dem Nichts. Er
kennt seine Stärke: Das sturheile Beharren auf Unwahrheiten. Wofür ihm freilich
nach wie vor jedes Verstehen fehlt, was sich nach wie vor völlig seiner
Kenntnis entzieht, ist die Einsicht in die schier himmelschreiend hoffnungslose
Alternativlosigkeit der Sackgasse, in die er, den dommen Mostkopp voran,
hineingerannt ist. Denn er kann ja gar nicht mehr anders, als sich an die auf
genau nichts gegründete Hoffnung klammern, dass doch noch alles ganz genau so
kommen wird, wie er sich das so vorstellt mit dem Starruhm und dem Wohlleben
als Jutjubstar. Jede andere Möglichkeit hat er sich selber verbaut, hat er mit
eigenen Händen zerbersten und zerschellen lassen wie morsche und altersschwache
Schanzenfenster, nur um die Schrammen und Wunden, die er dabei davongetragen
hat, zu den Wundmalen eines opfermutigen Wohltäters umzulügen und lauthals Lob
und Anerkennung dafür einzufordern, der eitle, domme Knallkopp.
Da gibt es diese Zahl im Leben des hirnverbrannten
Suppengumbos, die wichtiger und belangreicher ist als jede andere. Nicht die
Höhe seiner Schulden, nicht die Höhe der Geldstrafe, die er für seinen letzten
Versuch zu gewärtigen hat, dem Leben mit Stock und Stein seine eigene
hageldomme Version der Realität einhämmern zu wollen und auch nicht die Anzahl
der Pfunde, die in immer groteskeren und selbstredend stets arschförmigen
Auswüchsen seinen geschundenen Leib bewachsen und auch das -inzwischen mal
wieder freigeschabte- Gesichtsarschloch schon solcherart umstehen, dass man
sich inzwischen bei Ansicht wirklich jeder neuen Portraitaufnahme dieses
havarierten Arschtransporters unwillkürlich fragt, ob das Elend den Tatsachen entspricht,
oder nicht doch nachbehandelt wurde.
Diese Zahl lautet derzeit 86.917 und vermeldet die Zahl der
würdelosen Madenmenschen, Dateileichen und asiatischen Klickbots, die
Speckbeppos Jutjubkanal abonniert haben. Und diese Zahl ist alles, was noch
zählt in den Trümmern der Existenz des querköpfigen Quallemanns, alles was er
noch hat, und so domm er sich auch anstellt, er kriegt und kriegt sie einfach
nicht kapott, godverdomme. Die Blümchentapete in der Schanze ist total
verwelkt, in der Einbauküche würden selbst Meth-Junkies nichts mehr kochen
wollen, die Bodendielen ächzen und wimmern vor Schmerz unter jedem Schritt des
Schinkenspeckwubis, selbst das Schdriemsofa, eigentlich unverwüstliche
Vorkriegsware, scheint offenbar unter dem Trommelfeuer seiner Arschbomben mählich
zusammengebrochen zu sein, weswegen unser Worstbommel sein Arschgebirge nun
jedesmal ächzend und schnaufend die jammernde Holztreppe hochwuchten muss, einem
perversen Sisyphos nicht unähnlich, der statt eines Felsens ein ekles und
ungriffiges Konglomerat schwabblichter Ärsche bergan zu schieben hat, jedesmal,
wenn er einen weiteren fruchtlosen Versuch unternimmt, die restlichen realen
Abonnenten seines Jutjub-Kabnals mit immer neuen Aufgüssen desselben ranzigen
Bodensatzes unterirdischster Ergüsse endgültig eines Besseren zu belehren.
Aber es klappt nicht, wie ja gar nichts klappt im Leben des
Arschhallodris, der Schinkenkanaille, der unrettbar ungeschlachten Bestie in
Arschgestalt. Seit seiner Abwicklung beim Plastejakob ist diese Zahl alles,
also wirklich und wahrhaftig alles, was er noch vorzuweisen hat, der einzige
Aspekt seines Madenlebens, der kein offensichtlicher und himmelschreiender
Misserfolg ist. Achtzigtausend Abos, ihr Leude, idi i smotri, das ist doch was, das muss doch etwas sein,
godverdomme. Und in Zeiten der Not, wenn das böse harte Leben dem dommen
Erzarsch mal wieder klarzumachen droht, mit welchem Karacho er sein Leben vor
die Wand gefahren hat, besinnt der Suppengmubo sich auf diese Abozahl und
entschließt sich zu einer Qualitätsoffensive. Der brachliegende Hauptkanal soll
reaktiviert und mit tollem neuen Konntent gefüllt werden, der diesmal aber auch
ganz bestimmt ganz häufig und vor allem regelmäßig erscheinen soll, auf dass
die Jutjubschekel nur so klingeln.
Rückendeckung und Starthilfe dabei erhält er derzeit von einer
Gruppe ganz besonders subtiler Häider, denen man bei Gelegenheit auch mal den
Kopp untersuchen sollte, vorzugsweise mit einem Gerät, an dem rotierende
Knethaken befestigt sind. Diesen mit Eseligkeit, Hundsnatur, Katzentücke und
Hahneneitelkeit reichlich versehenen Stadtmusikanten reicht es nicht aus, ihre
Häidermusik einfach so ins Internet zu stellen, sie müssen partout den Speckbeppo
selbst dazu bringen, die Verse vorzutragen, die ihn schmähen. Lustig daran ist lediglich,
dass der dicke, fette Arschmülleimer schlechterdings zu domm ist, mitzukriegen,
wie sehr diese Darbietung ihn selbst vorführt, wie deutlich er sein eigenes
drohendes Verderben besingt und natürlich auch, wie lächerlich, wie unterirdisch,
wie hirnzerstörend stümperhaft sein Sangesvortrag ist.
Dass dieses ganze eitle Unterfangen den Liedern einen
Aufmerksamkeitserfolg beschert, den sie sonst kaum genießen würden, stimmt
dabei freilich verdrossen und darüber hinaus tragisch wird es spätestens, wenn
man sich klar macht, dass die sture Blödheit, die aus den Texten spricht, von
Bummsdi für bare Münze genommen und er regelrecht eingeschworen wird auf die
reichlich eingeschränkte Wahl zwischen Endsieg und Untergang, und er darüber völlig
übersieht, dass er nur einen simplen Behördengang entfernt ist von einer
unbescholtenen Existenz als sozialhilfegestützter Ottonormalbehindi.
Aber Bummsdi weiß es ja besser. Mal wieder. Bummsdi weiß, er
ist ein Star, er ist ein waschechter Jutjuber. Aus den Trümmern seiner
verpfuschten Existenz fischt er diesen einen Aspekt heraus, der zumindest auf
den ersten Blick noch nicht völlig verbumfeit ist und hält ihn stolz in die
Höhe, so weit die Wedelärmchen ihn strecken können und deklariert ihn zu dem
Hügel, auf dem er sterben will. Und wie all die Male zuvor beginnt er auch die
aktuelle Qualitätsoffensive erstmal mit einem gerüttelt Maß von Ankündigungen
und steckt seine Ziele so hoch, dass sie von Anfang an außerhalb seiner immer
begrenzteren Reichweite liegen müssen – aber Bummsdi weiß es ja besser, mit Reichweite
kennt er sich schließlich aus, die ist ja viel größer, als sie ist, es hat ja
keiner eine Ahnung. Außer ihm natürlich, godverdomme, das glaubt er nach wie
vor allen Ernstes, der arme, dome Knallkopp.
Das ist das zweite Standbein seines erbärmlichen
Hauptkanals: Es ist das Mittel, mit dem ein hondsdommer Sonderschulversager
sich über sein gesamtes Publikum erhebt und seinen hondsdommen Wunschtraum am
Leben erhält, klüger als alle anderen zu sein, es besser zu wissen, kurz: sein
Publikum nach Strich und Faden an der Nase herumzuführen. Von Anfang an hat sein
Jutjub-Kanal diesen Zweck erfüllen müssen. Schon zu Beginn seiner
Internetlaufbahn, auf dem Höhepunkt vor der Schussfahrt in die Verzweiflung und
die Aussichtslosigkeit, als viele seiner Zuschauer noch den Fehler begingen,
ihn für einen zwar reichlich vertrottelten, aber irgendwie ja doch
liebenswerten Deppen vom Knalldorf zu halten, war der dicke fette Bommsbüddel
schon damit beschäftigt, allen seinen Zuschauern nach allen zu Gebot stehenden
Kräften die Hucke bis zum Anschlag vollzulügen. Und damit hat er niemals
aufgehört, egal wie oft ihm seine stümperhaft zusammengeleimten Lügenkonstrukte
unter den ungeschickten Patschehändchen zusammengekracht sind, egal wie oft die
Kartenhäuser seiner erstunkenen Wunschexistenzen von seinen eigenen frevelnden
Wurststummeln zusammengeschlagen wurden, der Speckschwalles kann es nicht
lassen, irgendwelchen Schmonsens über sein Leben zusammenzulügen, der an
frecher Dreistigkeit seinesgleichen sucht.
Er weiß es halt besser, niemand hat eine Ahnung von der
reichhaltigen Tiefe seines Lebens, alle sind sie domm, nur er natürlich nicht.
Er erwartet Besuch, der abwechselnd jeden Moment oder erst in zwei Stunden
eintreffen und den Teekuchen dann wohl mit den Händen auseinanderreißen und
sich ins Maui stopfen soll – Teller hat er hingestellt, der verschlagene
Lügenbeppo, aber das Besteck vergessen. Vergessen hat er auch, dass er ja so
viel zu tun hat und deshalb keine Fidios liefern kann, weswegen er dann einräumt,
seine überreichliche Tagesfreizeit verschlafen oder verzockt zu haben – wie er
ja jede Chance auf Glück und Zufriedenheit verzockt hat, der arme, domme
Knallkopp.
Der Schwibbschwabbel ist zu domm zum Lügen, gleichzeitig ist
sein Leben aber so erbärmlich, dass er es nicht präsentieren kann, ohne es durch
Lügerey aufzuhübschen. Der einzige Ausweg aus dieser Misere wäre freilich, umgehend
damit aufzuhören, sein verzocktes Restleben auf den Präsentierteller zu hieven –
aber scheißdochrein, Bummsdi weiß es natürlich besser. Und wenn er eigentlich
einsehen und zugeben müsste, dass die Trümmer seines verkrachten Restlebens
nicht das Material für abwechslungsreiche und interessante tägliche Floggs zu
liefern imstande sind, entscheidet er
sich stattdessen automatisch für eine liebgewonnene Lüge und präsentiert sich
mit schmerzlich verzogenem Gesichtsarschloch als Opfer einer heimtückischen
Krankheit, die ihn daran hindert, all die herrlichen Abenteuer zu erleben, mit
denen ein gesunder Arschprallo seine Existenz ja sonst randvoll füllen würde.
Dass in der Vergangenheit diese Krankheit immer wie von Zauberhand verschwand,
wenn es tatsächlich mal ein waschechtes Abenteuer zu bestehen gab – Sabbaton!
Saugeil! – das hat er aus seinem Spatzenhönn herausgetilgt, der arme, domme
Knallkopp.
Doch Bummsdi wäre nicht Bummsdi, wenn es ihm nicht gelänge,
in der aktuellen und natürlich wie immer zum Scheitern verurteilten
Qualitätsoffensive noch eine neue Form des Scheiterns zu verbauen. Gleich
dreimal hat er umständlich ganz was Neues, ganz was Tolles angekündigt, nämlich
ein Referat der Sonderklasse und zwar zum Thema Drachen oder Musik oder, äh,
Musik und es großherzig wie der Gütelord nunmal ist seinem Publikum überlassen
aus diesen beiden, äh, drei Themen eine Auswahl zu treffen. Dieses Unterfangen
ist nun krachend gescheitert und natürlich haben daran nur die dommen Häider
schuld.
Das ist natürlich wieder alles falsch. Der erste Schuldige ist schnell ausgemacht in Bummsdis
Leseverdrossenheit. Immer muss er lesen, in der Schule schon hat das
angefangen, da konnten sie ihn schon nicht in Ruhe lassen damit, bis er weinen
musste, ganz gewiss an jedem neuen Tag, Lesen ist mobbing, Lesen ist ein
Arschloch. Und der dicke fette Matschkuchen verfügt eben nicht über all die
tollen Lesestrategien, die man Kindern heutzutag so beibringt, er kann nicht
überfliegen oder skimmen oder scannen oder wie das alles heißt. Ranzreiner
verfügt nur über eine einzige Lesestrategie: ihm unbekannte Sätze unter
Zuhilfenahme akustischer Auslautung
Silbe für Silbe mühsam zusammensetzen.
Sechshundert Kommentare und die dazugehörigen Antworten und
Leiks darauf hin abzuprüfen, welchem der beiden, halt, drei Vorschläge sie
zustimmen, kostet einen durchschnittlichen Leser bei großzügigen 3 Sekunden Lesezeit
pro Kommentar insgesamt eine halbe Stunde. Der dicke fette Leselellek bräuchte ohne
Übertreibung viermal so lang dafür und das wären zwei elende, erbärmliche
Stunden, in denen er im Schweiße seines wurstkringelbewachsenen Ranzangesichts und
unter Aufbietung aller zur Verfügung stehenden Kapazitäten des Spatzenhönns ans
Werk gehen müsste, als gälte es, schwierige Gleichungen zu lösen oder theoretische
Quantenphysik zu verstehen. Und natürlich wäre mehr als die Hälfte des Inhalts,
den er sich da mühsam zusammenbuchstabierte, eine schier nicht enden wollende
Flut von Schmähungen, Beschimpfungen und Beleidigungen. Als würde man sich
bemühen, mit Nagelfeile und Haarklammer das Schloss eines Schatzkästleins
aufzufriemeln, nur um dann festzustellen, dass das Kästchen nur deshalb nicht leer
ist, weil einer hineingeschissen hat. So ist es für Bummsdi, sich durch seine
Kommentare hindurchzuwühlen.
Lesen ist ein Arschloch, also lässt der Schmalzaffe das Lesen
lieber sein. So hatte er sich das nicht gedacht. Er ist wohl allen Ernstes
davon ausgegangen, dass echter, ernsthafter bedarf an seiner Expertise besteht.
Deshalb seine zwei, quatsch drei Themenvorschläge: Das sind die Bereiche, in
denen sich der arme domme Knallkopp für einen echten, mit allen Wassern
gewaschenen Fachmann hält. Da kann es ihm keiner reichen, das Wasser, da kommt
niemand an ihn ran. Zumindest ist er davon überzeugt, denn immerhin hat er
selber Jahre gebraucht, um mühsam Silbe für Silbe ein paar wissenswerte Fakten
über seine Lieblingsfabeltiere oder Musikkapellen zusammenzuklauben. Und weil
er, der ewige Besserwisser und Blitzmerker ja Jahre dafür gebraucht hat, ist er
jetzt jedem anderen um Jahre voraus, man kann es sich echt nicht ausdenken.
Dass er nun einsehen musste, dass an seiner ausgedachten und
selbsterklärten Expertise genau null Interesse besteht, dass vielmehr alles nur
händereibend darauf wartet, dass er sich mal wieder vor laufender Kamera
lächerlich macht, muss ihn schon einigermaßen getroffen haben. Mit weiteren Referaten
auf Mittelstufenniveau wird also nicht zu rechnen sein, ein Glück.
Dafür steigt dann die Wahrscheinlichkeit, dass demnächst
wieder eine verbotene Rundfunksendung anberaumt wird. Ist ihm natürlich bei
Strafe verboten, aber was solls, Bummsdi weiß es natürlich wieder besser. Er
braucht keine Lizenz, steht doch da – und selbst, wenn er eigentlich eine
bräuchte, immerhin hat ja die BLM viel mehr Scheiße gebaut als er. All seinem
eitlen, verstockten und steinhageldommen Dicketun zum Trotz wäre Bummsdi
natürlich keine Sekunde lang bereit, erhobenen Hauptes in den Bau zu wandern.
Er ist vielmehr fest davon überzeugt, dass ihm nichts passieren wird, denn er
weiß es besser.
Da sitzt er, er kann nicht anders. Kann er ja wirklich
nicht. Da sitzt er in der sturheilen Annahme im Recht zu sein, mehr noch, in der Überzeugung, dass die Welt ihm was
schulde und diese ganze erzblöde eitle Scheiße basiert auf nichts als seiner
ganz persönlichen und selbstgefälligen Interpretation eines Schriftstücks, das
er nicht verstanden hat. Da sitzt er also, als Fleisch und Arsch gewordener
Protestantismus, godverdomme.