Der Juni neigt sich dem Ende zu und die
Qualitätsoffensive beginnt: Reinerle nimmt den neuen Dräggnmanndey im Stehen
auf.
Damit ihm das alte „Fuck-Hell“-Schört noch passt, musste
er zwischenzeitlich die Ärmel abreißen, denn die schwabbeligen Fettflügel
lassen sich da beim besten Willen nicht mehr hineinzwängen. Reiner freute sich
womöglich einfach, wie derbe sein Bizeps gewachsen ist.
Und es geschehen weitere Zeichen und Wunder: Unser
dicker, fetter Pfannkuchen ist mal zu seinem Briefkasten gemeddlt, hat den
darin enthaltenen Umschlag geöffnet und einen Brief von der BILM gefunden. Die
heißt eigentlich BLM, aber das Logo enthält eine stilisierte Bayernraute, die
der Leselord als „I“ halt mitliest.
Aber „Fakt ist“, dass unser Prallo ja sowieso schon
wusste, dass er diesen Brief erhalten wird.
Wir erinnern uns: Wenn Reiner „Fakt ist, dass“ sagt,
bedeutet das soviel wie „faustdick gelogen ist, dass“ und zwar jedesmal und
verlässlich.
Unser Prallo hat sich also um nichts gekümmert, von
nichts gewusst, wurde vom Leben mal wieder hart überrascht und müht sich jetzt
um Schadensbegrenzung, indem er faustdicke Lügen erzählt.
Mit anderen Streamern hat er sich schon ausgetauscht.
Aber ja, das klingt sehr plausibel, weil Reinerle ja selbst auf der unter dem Namen
Junau firmierenden Abraumhalde des deutschen Internets ungefähr die Beliebtheit
einer Steuerprüfung mit einhergehender Wurzelbehandlung genießt. Und natürlich
haben ihm die dort in Erscheinung tretenden Fachkräfte für Sprachmisshandlung und Substanzmissbrauch mit
Sicherheit sehr fundierte Sachkenntnisse vermitteln können.
Ende letzter Woche will Reiner das Schreiben erhalten
haben. An seiner Behandlung der Infografik lässt sich leicht ermitteln, dass es
ihm seitdem immerhin gelungen ist, die ersten beiden Sprechblasen zu entziffern
und sogar die dritte in Angriff zu nehmen – da ist er aber über den ersten Satz
noch nicht herausgekommen.
Trotzdem allerhöchste Zeit, händeringend und
armefuchtelnd zu versichern, dass der Quallemann natürlich keine Rundfunklizenz
benötigt, weil er ja nicht regelmäßig schdriehmt, das hat er sogar extra so
gemacht! Landesrundfunkanstalt etzadla von einem Sonderschüler vorgeführt, bled
kamma a sei.
Es stellt sich allerdings die Frage, warum Reinerle
diesen Sachverhalt eigentlich nicht dem bemitleidenswerten Sachbearbeiter am
anderen Ende der angegebenen Hotline verklickert, sondern stattdessen seinem
Dräggnmanndey-Publikum.
Eine Erklärung liegt in der Platzierung der Telefonnummer
begründet, die steht nämlich ganz unten am Ende des doppelseitigen Infoblatts.
Da könnte sie genausogut auf der dunklen Seite des Mondes eingraviert stehen,
Reiner wird sie niemals zur Kenntnis nehmen, so weit liest er den Wisch einfach
nicht, weil ers nicht kann, weil er eben einfach gar nichts kann, der haltlose
dumme Knallkopp.
Eine weitere Erklärung: Der heutige Dräggnmanndey ist ein
Hilferuf. Barrenspender, grrohse Jutjuber und Junauer, sie alle verfolgen ja
atemlos jeden einzelnen Dräggnmanndey, das weiß unser Reinerle doch genau. und
die sollen sich bitte umgehend mit ihm in Verbindung setzen und ihm aus der
Patsche helfen. Bitte meldet euch und sagt ihm, dass er wirklich keine Lizenz
benötigt.
Wenn Reinerle tatsächlich die angegebene Nummer wählen
und seine Fall schildern würde, liefe er ja Gefahr, ganz was anderes erklärt zu
bekommen. Und davor hat unser Knallkopp natürlich einen Heidenbammel.
Eine Neuauflage der Kaschber im Polo beim Bosderverkauf:
Mit den vermeintlichen Vertretern iwelcher bürokratischer Behörden
konfrontiert, reagiert unser Knallkopp sofort mit panischer Beflissenheit und
unterbricht lieber den florierenden Verkauf, weil der Quittungsblock leer ist,
statt den Konflikt mit einer Obrigkeit zu provozieren, die im Spatzenhönn
unseres Organisationslords nahezu kafkaeske Züge angenommen hat: Reinerle weiß
genau, dass er sich einen Scheißdreck um irgendwelche Auflagen, Genehmigungen,
Formulare oder was es sei kümmert oder je gekümmert hat. Ganz einfach, weil ers
nicht kann, weil er eben einfach gar nichts kann, der haltlose dumme Knallkopp.
Ein Teil von ihm rechnet jederzeit damit, dass der lange Arm des Gesetzes
plötzlich zupackt und ihn zerquetscht, ohne dass er je auch nur die geringste
Ahnung hätte, wie und warum.
Unser erzblöder Quallemann kann den Alltag eines normalen
Erwachsenen immer nur gerade eben so bewerkstelligen. Schon die geringsten
Schwierigkeiten werfen ihn immer schier aus der Bahn. Man stelle sich den
Kapitän eines Schiffes vor, dem jemand gezeigt hat, wie man den Hebel vom
Maschinentelegrafen und das Steurrad bewegt und der von sonst nichts eine
Ahnung hat. All die vielen Anzeigen und Blinklichter warnen ihn möglicherweise
vor irgendwas und fordern ihn zu irgendwelchen Handlungen auf, er ist schlicht
und schier zu blöde, es zu bemerken und auch zu blöde, die entsprechenden
Handlungen zu verrichten, weil ers nicht kann, weil er eben einfach gar nichts
kann, der haltlose dumme Knallkopp.
Naürlich treffen die in der Infografik genannten
Kriterien auf Reinerles Leifschdrihms in einem Ausmaß zu, das einem zuständigen
Sachbearbeiter die Möglichkeit einräumt, unseren Suppengmobu zum Kauf einer
Lizenz zu verdonnern und ihm eine Ordnungsstrafe neizuschmaß’ne, wenn er es
nicht tut. Dafür sind die Richtlinien doch da, das ist Geldmacherey. Die ÖR-Sender haben keinen Bock darauf, dass
irgendwelche Querpfeifer in diesem verdammten Internet nicht nur ihr eigenes
Programm abziehen, sondern darüber hinaus auch noch dicke Kohle machen damit,
da wollen die wenigstens 1 Bakschisch ab davon. Kann gut sein, dass Reinerle
als Junaupartner auf der Liste möglicher Melkkühe steht. Müsste er da mal
anrufen und auf den Busch fühlen. Macht er natürlich nicht, weil er Schiss hat,
der dumme Knallkopp.
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